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Hitze belastet im Saarland 100.000 Beschäftigte DAK-Gesundheit untersucht Auswirkungen des Klimawandels in der Arbeitswelt

Saarbrücken, 04. Juni 2024. Stickige Luft in Büroräumen und Werkshallen, Bruthitze auf Baustellen: 19 Prozent der Beschäftigten im Saarland fühlen sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land sind das rund 100.000 Menschen. Fast drei Viertel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Rund 17 Prozent haben hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt und Klimawandel“ für das Saarland.

Insgesamt liegt das Saarland beim Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern unter dem Bundesniveau von 23 Prozent. „Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko – auch für die Beschäftigten“, sagt Jürgen Günther, Landeschef der DAK-Gesundheit in Saarland. „Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung.“ Der bundesweite Hitzeaktionstag am 05. Juni 2024 könne hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Für den Report „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“ hat das IGES Institut in Berlin die Daten von 28.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten im Saarland ausgewertet. Außerdem wurden im Zeitraum vom 22. August bis zum 8. September 2023 rund 100 Beschäftigte im Saarland im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt. Demnach fühlen sich insbesondere Erwerbstätige über 50 Jahre durch Hitze stark beeinträchtigt (23 Prozent), ebenso wie Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung (29 beziehungsweise 41 Prozent). Auffällig ist auch: Unter den Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, ist der Anteil der stark Belasteten mit 32 Prozent doppelt so hoch wie bei den Beschäftigten, die nicht im Freien tätig sind (16 Prozent). Ebenso sind körperlich Tätige deutlich stärker belastet als diejenigen, die vorwiegend geistig arbeiten.

Reduziertes Leistungsvermögen bei Hitze
Zwei Drittel der Befragten im Saarland sehen zudem eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 59 Prozent fühlen sich leicht und sieben Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa 17 Prozent beobachten bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme. „Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken“, sagt Günther.

Zusammenhang von Hitze und Krankenstand
Laut Bundesreport gibt es erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten zeigt sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen. „Betriebe müssen zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiterschaft ergreifen. Die Hitze wirkt sich schon jetzt deutlich auf die Produktivität aus“, rät Professor Volker Nürnberg, der als Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement den DAK-Gesundheitsreport fachlich begleitet.

Mangelnde Vorbereitung auf wiederkehrende Hitzeperioden
Mehr als ein Viertel der Beschäftigten geht davon aus, dass sich die Bedingungen in ihrem Arbeitsbereich durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern. Zwar haben mehr als drei Viertel an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln (79 Prozent) und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke (72 Prozent) angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, haben bisher nur wenige (14 Prozent), ein Großteil (45 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen.

Die DAK-Gesundheit bietet Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr Informationen über spezielle Angebote der DAK-Gesundheit für Unternehmen unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm

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Bild herunterladen (Copyright:  GettyImages_Nes/DAK-Gesundheit)

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Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland

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