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RSV-Infektionen bei Brandenburger Babys: dreimal so viele Klinikbehandlungen

Potsdam, 3. April 2023. Bei Neugeborenen und Säuglingen sind die Klinikbehandlungen mit dem sogenannten RS-Virus in Brandenburg im Jahr 2022 drastisch gestiegen. So lag die Zahl der unter Einjährigen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) im 4. Quartal 2022 dreimal höher als im gleichen Zeitraum 2018. Hochgerechnet auf alle in Brandenburg lebenden Kinder mussten im Winter 2022 rund 300 Babys im Krankenhaus behandelt werden. Der Anteil auf den Intensivstationen stieg um 438 Prozent. Das zeigt eine repräsentative DAK-Sonderanalyse des brandenburgischen Kinder- und Jugendreports. Als erste Krankenkasse hat die DAK-Gesundheit die Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen in der Mark im Hinblick auf RSV-Infektionen bis Ende 2022 untersucht.

Für die DAK-Sonderanalyse im Rahmen des brandenburgischen Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 42.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Brandenburg versichert sind. Darunter 2.100 Neugeborene und Säuglinge im Alter von unter einem Jahr. Analysiert wurden die Jahre 2017 bis 2022. Damit legt die Krankenkasse erstmals aktuelle Daten zu RSV-Infektionen und Atemwegserkrankungen in der Mark vor. Nach der Analyse haben sich die Klinikbehandlungen von Babys mit einer RSV-Infektion im Vergleich der vierten Quartale 2022 und 2018 verdreifacht. So wurden allein im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 mehr Kinder aufgrund von RSV in Krankenhäusern behandelt als in der kompletten Vor-Corona-Saison 2018/19, die ein gesamtes Jahr umfasst. Einen drastischen Anstieg gab es auch bei den besonders schweren Fällen: So hat sich die Zahl der Behandlungen auf Intensivstationen in den Wintermonaten 2022 verfünffacht.

„Unsere Analyse zeigt eine besorgniserregende Entwicklung,“ sagt Anke Grubitz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Brandenburg und macht deutlich: „Die beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen müssen zügig umgesetzt werden, um gut auf eine nächste RSV-Welle vorbereitet zu sein. Es geht vor allem darum, die Gesundheit von Neugeborenen und Säuglingen zu schützen. Wir müssen alles tun, damit die Kinder in Brandenburg gut und gesund aufwachsen.“

RSV-Welle hat sich während der Corona-Pandemie verschoben
Die DAK-Sonderanalyse macht deutlich, dass während der Covid-19-Pandemie 2020/2021 in Brandenburg nahezu keine Kinder mit RSV-Infektionen im Krankenhaus behandelt worden sind. Nach der Corona-Pandemie hat sich der Höhepunkt der RSV-Welle zeitlich nach vorne verschoben. Und es wurden deutlich mehr Kinder stationär versorgt: So hat sich in der vollständigen Saison 2021/22 der Anteil der brandenburgischen Babys, die mit RSV im Krankenhaus behandelt wurden, im Vergleich zur Saison 2018/19 mehr als verdoppelt (13 Fälle je 1.000 zu 31,5 Fälle je 1.000). Hochgerechnet mussten in der Saison 2021/22 in Brandenburg rund 600 Neugeborene und Säuglinge in Kliniken versorgt werden. Atemwegserkrankungen sind ein vergleichsweise häufiger Grund für eine Krankenhausbehandlung im Kindes- und Jugendalter. So waren in der Saison 2021/22 insgesamt 58 Prozent aller Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen auf Atemwegsinfekte zurückzuführen. 19 Prozent aller Kinder, die mit Atemwegserkrankungen in Kliniken versorgt wurden, waren Neugeborene und Säuglinge unter einem Jahr.

Intensivstationen: stärkerer Anstieg als im Bund
Im Vergleich zum Bundestrend hat sich die Zahl der unter Einjährigen, die im Winter 2022 aufgrund einer RSV-Infektion auf Intensivstationen versorgt werden mussten, stärker erhöht. So wurden fünfmal so viele brandenburgische Neugeborene und Säuglinge intensivmedizinisch behandelt wie vor der Pandemie. Im Bund hat sich die Zahl vervierfacht. Und das, obwohl der Anstieg aller RSV-Infektionen in Brandenburg nicht so ausgeprägt war wie im Bundestrend: Im Bund stiegen die RSV-Krankenhausbehandlungen von Kindern unter einem Jahr im Vergleich zu Vor-Corona um das Fünffache – in der Mark haben sie sich verdreifacht.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Brandenburg rund 250.000 Menschen versichert.

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Stefan Poetig

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