Richtig präsentieren! Tipps für deinen großen Auftritt
Vor der ganzen Klasse ein Referat halten oderbei einer Familienfeier die Laudatio, … In diesen und tausenden ähnlichen Situationen kann einem das Herz schon mal tief in die Hose rutschen. Vor Publikum zu sprechen ist nämlich gar nicht so einfach und führt oft zu verschärftem Stress auf den unser Körper mit Maßnahmen reagiert, die eigentlich sinnvoll und trotzdem unangenehm sind Aber das muss nicht sein. Wir zeigen dir, wie du das verhinderst und das leidige Lampenfieber gut in den Griff bekommst.
Stellen wir uns einen kleinen Moment lang eine Szene vor: Tiefste Steinzeit. Du wolltest gerade ein paar Beeren sammeln und danach wieder in die gemütliche Höhle zurück und vielleicht ein paar Graffitis an die Wände malen. Da hörst du ein Rascheln im Gebüsch. Ein Knurren. Irgendwas bewegt sich da. Irgendwas ziemlich Großes. Ein … Oh ja, ein Säbelzahntiger! Er ist auch auf der Suche nach Essen. Und er hat es gefunden: dich.
Das Überlebensprogramm
Schritt für Schritt gegen das Lampenfieber
Kennst du diese Ängste? Kein Wunder. Sie sind normal. Sie begleiten uns Menschen, seit es uns gibt. Egal in welcher Epoche wir uns befinden: Immer gibt es Säbelzahntiger, vor denen wir uns fürchten. Dass es heute nicht um Leben und Tod geht, ist da allenfalls ein kleiner Trost. Die Angst, vor den Augen anderer zu versagen, ist für soziale Wesen wie uns Menschen ein gewaltiger Stressfaktor.
Der erste Schritt weg vom Lampenfieber ist, dass du dir klarmachst, wie normal der Zustand ist und warum dein Körper reagiert, wie er reagiert. Sprich es ruhig aus: „Ich bin total nervös.“ Das ist total normal.
Selbstbewusst auftreten
Der erfahrene Schauspieler, der zum 35.073. Mal auf der Bühne nach „Sein oder Nichtsein“ fragt. Der Spitzenpolitiker, der seit Jahrzehnten in Bierzelten und Plenarsälen die Welt erklärt. Der Alt-Rocker, der vor vollen Stadien „Sympathy for the Devil“ trällert. Sie alle haben Lampenfieber. Genau wie du. Und alle haben es überlebt. Die allermeisten haben sich sogar ziemlich gut geschlagen. Geradezu beeindruckend. Genau wie du es wirst. Glaub daran, das ist nämlich der zweite Schritt, um selbstbewusst aufzutreten. Hör nicht auf die nervige innere Stimme, die dir den Untergang prophezeit. Mach dir klar, dass du etwas zu sagen hast und dass du die Nummer rocken wirst.
Und wieso? Weil du dich vorbereitest. Du bist nicht so naiv zu denken, dass du einfach mal eben auf die Bühne hüpfst und die genialen Geistesblitze wie Asse aus dem Ärmel schüttelst. Das macht niemand. Auch nicht die Profis. Sie wissen nur, wie man es so aussehen lässt.
Gute Vorbereitung ist alles
Das gelingt mit Schritt drei. Die gute Vorbereitung. Du weißt, was du sagen willst. Du bist voll im Thema. Du hast ein Manuskript, das du nahezu auswendig kennst, aber natürlich trotzdem als Notiz mitnimmst – das gibt dir Halt. Erfahrene Redner gehen damit gern zum Bahnhof und üben. Ja, zum Bahnhof. Da ist es so richtig schön laut. Da ist viel los. Und da muss man laut reden. Sich richtig gut artikulieren, sonst geht die Stimme im Gewusel unter. Rede gegen diesen Lärm an. Heb die Stimme. Sei laut. Du wirst sehen, welche Power du dadurch bekommst. Zeig dem Säbelzahntiger die Zähne. Wiederhol es gern ein paarmal. Wenn du keinen Bahnhof in der Nähe hast oder dir der Ort ein wenig zu öffentlich ist, kannst du deinen Auftritt natürlich auch vor guten Freunden oder deiner Familie üben und ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, vor Publikum zu reden.
Jetzt wird es ernst. Schritt vier. Du stehst hinter der fiktiven Bühne. Vor der Bühne wartet der Säbelzahn… – ach was, nein, vor der Bühne warten einzelne Menschen auf dich. Aber rede dir nicht ein, sie würden wie gebannt auf deine Fehler lauern. In Wahrheit sind die meisten mit ihren Gedanken immer mal wieder bei irgendwas anderem. Beim Essen. Dem neuen Fahrrad. Der nächsten Folge der Lieblingsserie. Dem nächsten Date. Das bedeutet nicht, dass ihnen egal ist, was du gleich sagen wirst, aber es ist nicht der Dreh- und Angelpunkt ihres Daseins. Und noch ein Punkt: Die allermeisten werden weit weniger über dein Thema wissen als du. Du bist die Expertin oder der Experte und sie sind, na, sagen wir: eine Katze und kein Tiger. Atme tief ein. Und aus. Und ein. Und aus. Nicht vergessen. Dieser Rhythmus gibt dir Kraft.
Wenn du dich gleich vor deinem Publikum präsentierst, ob online oder in echt, gibt es noch einen kleinen Trick: Such dir eine einzelne Person aus, am besten eine sympathische, und richte dich in den ersten Minuten nur an sie. Stell dir vor, du würdest einzig und allein zu ihr sprechen. Das gibt dir Sicherheit. Danach lässt du deinen Blick mal nach links und mal nach rechts durch das Publikum wandern, dann wieder zur ersten Person und so weiter. Am Ende verwandeln sich deine Zuhörer gefühlt in einen netten Menschen, der deinen Worten freundlich folgt. Wie ein zutrauliches Kätzchen.
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