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Elternbett, Beistellbett oder eigenes Bett im Kinderzimmer? Wir erklären die Vor- und Nachteile von Co-Sleeping, ob und ab wann mehr Eigenständigkeit beim Schlafengehen gefragt ist und wie du dein Kind spielerisch ans Schlafen im eigenen Bett heranführst.
Ein scheues Tippeln auf dem dunklen Flur, ein langgezogenes Türknarzen, ein leises Wimmern und schließlich: ein Fuß im Gesicht und ein zufriedenes Schmatzen. Dieses Nacht-Szenario dürfte vielen Eltern im Familienbett bekannt vorkommen. Die kindliche Suche nach Geborgenheit ist absolut natürlich und kann für alle beteiligten Familienmitglieder sehr bereichernd sein. Die nächtliche Kuschelsehnsucht kann sich jedoch auch negativ auf deinen Schlaf und dein Liebesleben oder die Selbstständigkeit deines Kindes auswirken. Ob und wie lange du ihm Zugang zum Elternbett gewähren solltest, liegt im Grunde ganz bei dir. Mit diesem kleinen Ratgeber wollen wir dir und deiner Familie dennoch ein paar Gedankenanstöße rund ums Thema Co-Sleeping an die Hand geben – damit du mit deiner Entscheidung ruhiger schlafen kannst.
Co-Sleeping – was genau ist das überhaupt? Der Begriff beschreibt, dass dein Kind im gleichen Bereich schläft wie die Eltern. Ob im Beistell- oder Elternbett: Hauptsache, die körperliche Nähe zum Baby ist gegeben. Und damit auch die Bindung zu Mama und Papa. Was heute selbstverständlich ist, war vor wenigen Jahrzehnten noch kein Thema. Damals galt es, den Nachwuchs schnellstmöglich an das eigene Kinderbett zu gewöhnen. Diese Herangehensweise ist heute überholt. Und die Evolutionstheorie gibt dem momentanen Zeitgeist recht: Vor Urzeiten stand der Schutz vor unwägbaren Witterungsverhältnissen oder wilden Tieren im Vordergrund – insbesondere, wenn es ums Schlafen ging. Dass dein Kind auf der Suche nach Geborgenheit nachts in das Elternbett kriecht, ist also ein uralter biologischer Instinkt. Auch wenn die Gefahrenlage heute als weitgehend „entschärft“ einzustufen ist.
Ob und wie lange ihr als Familie allerdings das Konzept des Co-Sleepings aufrechterhalten wollt, liegt ganz bei euch. So schlafen einige Eltern mit Kind oder Baby im Bett ruhiger, andere wiederum bekommen dabei kaum ein Auge zu. Um für alle Beteiligten der Familie eine gute Lösung zu finden, ist es hilfreich, die Vor- und Nachteile des Co-Sleepings abzuwägen.
Deine Entscheidung steht? Dein Kind soll, zumindest bis auf weiteres, im Eltern- oder Familienbett bei Mama und Papa in den Schlaf finden? Dann gilt es, für ein möglichst sicheres Bett zu sorgen und mögliche Gefahrenpotenziale auf dem Schirm zu haben. Du hast sicher vom Phänomen des plötzlichen Kindstods (SIDS = Sudden Infant Death Syndrome) gehört. Nun stellt sich die Frage: Besteht ein Zusammenhang zwischen SIDS und Co-Sleeping? In der Wissenschaft scheiden sich diesbezüglich die Geister. Während eine Studie des SIDS-Forschers Robert Carpenter dem Schlaf im Familienbett ein gesteigertes SIDS-Risiko attestierte, ergab eine aktuellere Studie des Forschers Peter Blair, dass er genauso sicher ist wie der Schlaf im Bett des Babys. Noch neuere Studien zeigen sogar, dass Co-Sleeping das Risiko für den plötzlichen Kindstod verringert. Demnach verhindern Geräusche und Bewegungen der Eltern im Familienbett, dass das Kind in den Tiefschlaf fällt – eine Schlafform, bei dem die Wahrscheinlichkeit für einen Herzstillstand größer ist. Mach dich als Mutter oder Vater aber nicht verrückt. Mit folgenden Tipps findet dein Baby ziemlich sicher in den Schlaf:
Wie bereits erwähnt: Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Oder bei deinem Kind. So kann es durchaus sein, dass dir die nächtlichen Kuscheleinheiten guttun, aber dein Kind die Nachtruhe im eigenen Zimmer einfordert. Du solltest dein Kind weder drängen, in seinem eigenen Bett zu schlafen, noch solltest du es überreden, doch bitte zwischen Mutter und Vater zur Ruhe zu kommen. Lass los, wenn es so weit ist. Und lass ihm das Hintertürchen offen, dass es bei Angst oder Sorgen jederzeit wieder zu dir ins Familienbett schlüpfen und die wichtige Nähe suchen kann.
Auch das solltest du wissen: Keine Studie belegt, dass Kinder, die noch lange bei ihren Eltern schlafen, dadurch verzogen werden. So natürlich das kindliche Bedürfnis nach Liebe, Sicher- und Geborgenheit ist, so natürlich ist auch das Bedürfnis, irgendwann alleine zurechtzukommen. Und das schließt den Schlaf mit ein.
Wenn du den Schritt in die Eigenständigkeit dennoch beschleunigen willst – sei es aus dem Wunsch nach mehr Schlaf oder aus pädagogischen Gründen –, solltest du die Sache nicht übers Knie brechen. Folgende Tipps können euch als Familie helfen: