Unser Körper verfügt über ein einfaches und meist auch sehr gut funktionierendes Regelsystem, das für einen weitgehend konstanten Blutdruck sorgt. Wenn es zu Schwankungen kommt, steuert dieses System automatisch dagegen an. Möglich machen das sogenannte Druckfühler, auch Barorezeptoren genannt, die sich in den Gefäßwänden befinden. Bei einigen Menschen pendeln sich die Richtwerte auf einem niedrigeren Niveau ein, bei anderen auf einem höheren. Geschlecht und Alter spielen dabei eine entscheidende Rolle. So hat nahezu die Hälfte aller jungen Frauen einen vergleichsweise niedrigen Blutdruck.
Niedriger Blutdruck kann jedoch auch nach Schocksituationen auftreten, ebenso verursachen manche Medikamente eine Hypotonie als Nebenwirkung. Manchmal ist die Hypotonie auch die Folge einer Herzinsuffizienz. Ist das Herz erkrankt oder geschwächt, gelingt es ihm nicht mehr, ausreichend Blut durch den Körperkreislauf zu pumpen und der Druck in den Arterien nimmt ab.
Auch eine Schilddrüsen- oder Nebennierenerkrankung kann durch Störungen im Hormonhaushalt zu einem niedrigen Blutdruck führen. In seltenen Fällen haben neurologische Erkrankungen Auswirkungen auf den Blutdruck.
Wann ist der Blutdruck zu niedrig?
Von niedrigem Blutdruck spricht man in der Regel, wenn die Blutdruckwerte bei Frauen unter die Schwelle von 100 zu 60 mmHg und bei Männern unter 110 zu 60 mmHg absinken. Der erste Wert steht für den systolischen Blutdruck. Er herrscht in dem Moment in den Arterien, in dem der Herzmuskel sich zusammenzieht und Blut durch den Körper pumpt. Der zweite Wert steht für den diastolischen Blutdruck: Er wird gemessen, wenn der Herzmuskel zwischen zwei Kontraktionen erschlafft. Die Werte dienen nur zur Orientierung. Um zu beurteilen, ob jemand einen ungewöhnlich niedrigen Blutdruck hat, ist beispielsweise auch das Alter zu berücksichtigen.