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Expertinnen und Experten warnen seit vielen Jahren vor den Folgen des Personal- und Fachkräftemangels, der sich vor allem durch den demografischen Wandel weiter verstärken wird. In der Corona-Pandemie und während der außergewöhnlich starken Infektionswelle im Herbst 2022 wurden die Folgen des Personal- und Fachkräftemangels schlagartig für nahezu jeden und jede deutlich spürbar.
Welche Auswirkungen hat der Personalmangel auf die Arbeitssituation, die Belastung und das Freizeitverhalten der Beschäftigten? Und vor allem, welche gesundheitlichen Folgen zeigen sich? Wie stellt sich der Arbeitskräftemangel aus Sicht der Beschäftigten in den Unternehmen dar? Welche Strategien entwickeln die Beschäftigten im Umgang damit und welche Lösungsansätze in den Unternehmen werden erlebt?
Der DAK-Gesundheitsreport analysiert den Personalmangel aus der gesundheitlichen Perspektive der Beschäftigten, einmal anhand der Krankenkassenroutinedaten und zum anderen auf der Basis einer breit angelegten Erwerbstätigenbefragung. Fundierte Einschätzungen aus Expertensicht komplettieren die Untersuchung und geben Hinweise, inwieweit ein gesundheitsförderliches Arbeitssetting und ein betriebliches Gesundheitsmanagement einen Beitrag zur Steigerung und Aufrechterhaltung der Erwerbsbeteiligung leisten können.
Der jährlich erscheinende Gesundheitsreport analysiert die Daten zur Arbeitsunfähigkeit aller bei der DAK-Gesundheit versicherten Berufstätigen. Er bietet damit einen verlässlichen Überblick über das Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt. Regelmäßig stellt die DAK-Gesundheit dar, welche Krankheiten die größte Rolle gespielt haben, und untersucht geschlechts-, alters-, branchen- und regionalspezifische Besonderheiten.
Die wichtigsten Ergebnisse des Gesundheitsreports 2023 haben wir hier zusammengefasst.
Die Ergebnisse des Gesundheitsreports stützen sich auf verschiedene Datenquellen. Hierbei handelt es sich zum einen um die Arbeitsunfähigkeitsdaten der DAK-Gesundheit, die durch weitere Daten der DAK-Gesundheit zu ambulanten Behandlungen ergänzt werden. Die gesamte Datenbasis für das Berichtsjahr 2022 umfasst rund 2,4 Mio. Mitglieder der DAK-Gesundheit mit Krankengeldanspruch.
Zum anderen wurde eine standardisierte Online-Befragung von 7.058 abhängig Beschäftigten im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung stellen die Grundlage für zentrale Ergebnisse des Reports, insbesondere zum Ausmaß des Personalmangels in den Betrieben und in einzelnen Arbeitsbereichen und Branchen und zu den für die Beschäftigten erwachsenden Belastungen.
Weitere erhobene Themen sind das Arbeiten in Teil- oder Vollzeit, die gesundheitliche Situation der Beschäftigten sowie betriebliche Angebote zur Erleichterung der Ausweitung der Erwerbsbeteiligung insbesondere von Frauen und von älteren Beschäftigten und die Nutzung dieser Angebote.
Die Befragung wurde durch das IGES Institut konzipiert und im Zeitraum 29. November 2022 bis 20. Dezember 2022 durch die Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH als Online-Befragung realisiert. Das von Forsa verwendete Panel befragt auch Personen ohne Internetanschluss (diese Gruppe nimmt mittels einer Box am Fernsehgerät an Befragungen teil), sodass es hier nicht zu einer Verzerrung dahingehend kommt, dass nur Personen mit Internetanschluss beteiligt wären. Die Rücklaufquote wird von Forsa mit 37 Prozent angegeben. Alle im Gesundheitsreport dargestellten Auszählungen und Analysen wurden durch das IGES Institut auf Basis des von Forsa übernommenen Rohdatensatzes erstellt.
Die Befragten wurden auf Basis der Daten des Mikrozensus nach Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet, sodass der Datensatz repräsentativ für die abhängig beschäftigte Bevölkerung im Alter von 18 bis 65 Jahren in Deutschland ist.
Eine weitere Datenquelle stellt eine halbstandardisierte Befragung von Expertinnen und Experten aus der Forschung und betrieblichen Praxis zum betrieblichen Gesundheitsmanagement dar. Sie wurden unter anderem zu den aktuellen Entwicklungen der Personal- und Fachkräftesituation, dem Potential der Personal- und Fachkräftesicherung durch eine stärkere Arbeitszeitausweitung von Beschäftigten in Teilzeit und einer längeren Erwerbsbeteiligung von älteren Beschäftigten befragt. Außerdem wurden sie um eine Einschätzung gebeten, welchen Stellenwert verschiedene Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Sicherung der vorhandenen und zur Gewinnung weiterer Personal- und Fachkräfteressourcen haben.
Im Januar und Februar 2023 wurden zusätzlich leitfadengestützte Interviews mit ausgewählten Teilnehmenden der Expertinnen- und Expertenbefragung durchgeführt. Dabei wurden Fragestellungen zum Potential gesundheitsförderlicher Strukturen in Unternehmen für eine stärkere und längere Erwerbsbeteiligung in guter Gesundheit von Beschäftigten vertieft.