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So stärken Sie Ihr Immunsystem mit gesunder Ernährung

Paar holt freudig ein paar Lebensmittel aus einem Kühlschrank

Mit gesunder Ernährung das Immunsystem stärken? Das klappt! Mit der richtigen Ernährung und Lebensweise können wir unser Immunsystem aufbauen und so unserem Körper die nötige Kraft gegen Viren und Co geben. Die „Ernährungs-Docs“ verraten im Interview, wie es geht.

Ein starkes Immunsystem ist neben Abstands- und Hygieneregeln der beste Schutz gegen Krankheiten. Wie wir mit unserer Ernährung Prävention betreiben können und welche Lebensmittel unseren Zellen die nötige Kraft für den Kampf gegen Viren und Co geben, verraten uns die aus dem NDR-Fernsehen bekannten „Ernährungs-Docs“ im Interview.

Die Ernährungs-Docs von NDR

Immunsystem – was ist das eigentlich genau?

Dr. Silja Schäfer:
Dabei handelt es sich um ein komplexes Netzwerk aus Organen, Zellen und Molekülen, die verhindern, dass Erreger in den Körper eindringen oder sich im Körper ausbreiten und somit Schaden anrichten können. Sind die Widerstandskräfte stark, werden wir seltener krank, beziehungsweise verlaufen Krankheiten milder. Ein fittes Immunsystem schützt vor Ansteckung und erhöht die Heilungschancen.

Dr. Jörn Klasen:
Der Darm ist ein schlagkräftiges Organ gegen Infekte. Seine Bedeutung ist in den letzten Jahren immer besser erforscht worden. Hier sitzen etwa 70 Prozent aller Immunzellen. Wir wissen inzwischen, dass ein gesundes Mikrobiom, also die Vielfalt aller Darmbakterien, das Immunsystem leistungsfähiger macht.

Dr. Matthias Riedl:
Wenn Erreger zum Beispiel beim Atmen in den Körper gelangen, produzieren die Abwehrzellen Schleim, der die Angreifer aufhält. Feine Flimmerhärchen befördern Feinde in den Rachen, damit sie schnell in den Magen gelangen und dort vom Magensaft zerstört werden.

Dr. Anne Fleck:
Auch Husten unterstützt das Immunsystem. Er ist dabei keine eigenständige Erkrankung, sondern ein natürlicher Schutzreflex, um Fremdkörper mit Wucht loszuwerden. Husten tritt vor allem dann auf, wenn die Flimmerhärchen vorgeschädigt sind. Häufig trifft es Raucher, aber auch Menschen mit Atemwegserkrankungen.

Wie sieht eine abwehrstärkende Ernährung aus?

Dr. Anne Fleck:
In erster Linie pflanzlich, bunt und gesund. Essen Sie vor allem frisches Gemüse und Obst, während Sie Fastfood, Fertiggerichte und andere verarbeitete Lebensmittel meiden sollten. Reduzieren Sie gegebenenfalls Ihren Fleischkonsum. Das gilt vor allem für verarbeitetes Fleisch. Einmal in der Woche ist genug. Auch Zucker und Alkohol sollten Sie nur in kleinen Mengen genießen.

Dr. Silja Schäfer:
Gemüse, Obst, Kräuter, Gewürze, Nüsse und Vollkornprodukte enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die den Pflanzen als Abwehr-, Duft-, Farb- und Geschmacksstoffe dienen. Wenn wir pflanzliche Lebensmittel essen, nehmen wir diesen wichtigen Schutz gleich mit auf und stärken die Abwehrzellen.

Dr. Matthias Riedl:
Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem Fastfood auf den Körper wie eine Infektionskrankheit wirkt. Unser Immunsystem empfindet leere Kohlenhydrate in Kombination mit ungesundem Fett als Angriff, vor dem es den Organismus schützen muss. Zu viel Salz, Farb-, Süß- und Zusatzstoffe, Emulgatoren und Stabilisatoren, wie sie häufig in Fertiggerichten verwendet werden, belasten unnötig.

Dr. Jörn Klasen:
Es ist wenig bekannt, dass auch Ballaststoffe die Abwehr auf Zack bringen. Denn sie wirken über den Darm nicht nur als Sattmacher, sondern auch als Powerstoffe für die Darmflora und die Darmschleimhaut, die wiederum das Immunsystem unterstützen.

Inwiefern spielen die Selbstheilungskräfte eine Rolle?

Dr. Anne Fleck:
Unsere Abwehr profitiert nicht nur von einer artgerechten Ernährung. Auch der Lebensstil stärkt das Immunsystem. Es lohnt sich, den Umgang mit Stress zu verbessern und gezielte Entspannungsmethoden zu lernen. Das aktiviert die Selbstheilungskräfte, gibt Selbstvertrauen und hilft gegen Ängste.

Dr. Matthias Riedl:
Wer seine Widerstandskraft stärken will, sollte auch auf die Schlafqualität und auf einen festen Lebensrhythmus mit täglich sechs bis acht Stunden Nachtruhe achten. Es ist bekannt, dass zum Beispiel das Mikrobiom sich ungünstig verändert, wenn man unregelmäßig schläft.

Dr. Jörn Klasen:
Auch das Sonnenlicht spielt eine wichtige Rolle. Bei zu wenig Sonne kommt es leicht zu einem Vitamin-D-Mangel, der die Abwehr schwächt. Ältere, kranke und lichtempfindliche Menschen, die nicht viel nach draußen kommen, sollten Vitamin D in Absprache mit ihrem Hausarzt eventuell als Nahrungsergänzungsmittel nehmen.

Dr. Silja Schäfer:
Bewegung hält das Immunsystem jung und fit. Wer Sport treibt, hat weniger entzündungsfördernde Botenstoffe im Körper, einen niedrigeren Blutzuckerspiegel und leidet seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. 150 bis 300 Minuten körperliche Aktivitäten pro Woche reichen als Fitmacher fürs Immunsystem aus.

Interviews, Rezepte und weitere Infos finden Sie im Buch "So stärken Sie Ihr Immunsystem" aus dem ZS Verlag.

So stärken Sie Ihr Immunsystem - die Ernährungs-Docs

Starke Ernährung für ein starkes Immunsystem

Den Kochlöffel schwingen und Infekte, Husten, Schnupfen, Heiserkeit in die Flucht schlagen? Das funktioniert! Denn unsere Ernährung spielt eine wichtige Rolle dabei, wie gut unser Immunsystem arbeitet. Das Geheimnis unserer Rezepte? Nährstoffreiches Fit-Food statt Junk-Food. Eine ordentliche Portion Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Kerne, dazu wertvolles Eiweiß aus Milchprodukten, Eiern, magerem Fleisch und Fisch. So „füttern“ Sie Ihre Immunzellen richtig, damit diese optimal arbeiten können.

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DAK Onlineredaktion

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