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Entlassung aus dem Krankenhaus: Darauf sollten Sie achten

Frau wird im Rollstuhl von einer Krankenpflegerin aus dem Krankenhaus entlassen.

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für viele Menschen nicht nur eine medizinische, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Umso wichtiger ist ein reibungsloser Übergang in den Alltag nach der Entlassung. Damit Sie gut informiert und versorgt nach Hause zurückkehren, haben wir für Sie die wichtigsten Punkte und Hilfsangebote zusammengetragen – inklusive praktischer Checkliste zum Download.

Was ist das Entlassmanagement?

Schon während Ihres Aufenthalts im Krankenhaus beginnt das sogenannte Entlassmanagement (auch: Entlassungsmanagement), um das sich das Krankenhaus kümmern muss. Ziel ist es, Ihre nahtlose Weiterversorgung nach dem Klinikaufenthalt zu sichern – sei es durch Medikamente, Hilfsmittel oder Pflege. Den Umfang des Entlassmanagements regelt § 39 Abs. 1a SGB V. Folgende Leistungen sollten – falls direkt im Anschluss an die Krankenhausbehandlung medizinisch notwendig – von der entlassenden Klinik verschrieben werden:

  • Arzneimittel (kleinste Packungsgröße)
  • Verband-, Heil- und Hilfsmittel (hierzu gehören auch Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie für maximal 7 Kalendertage nach der Krankenhausbehandlung)
  • Häusliche Krankenpflege
  • Außerklinische Intensivpflege
  • Soziotherapie
  • SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung)
  • Krankenbeförderungsleistungen
  • Digitale Gesundheitsanwendungen

Auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sollten von dem entlassenden Krankenhaus (für maximal 7 Tage) ausgestellt werden, wenn dies notwendig sein sollte.

Checkliste: Wichtige Schritte vor der Entlassung aus dem Krankenhaus

Damit Sie sich gut vorbereitet fühlen, hilft es, gemeinsam mit dem Klinikteam eine strukturierte Planung zu erstellen. Die nachfolgende Übersicht unterstützt Sie zusätzlich dabei, die wichtigsten Punkte vor der Entlassung im Blick zu behalten. 

1. Medikamentöse Versorgung

  • Haben Sie einen aktuellen Medikationsplan erhalten?
  • Wissen Sie, wie die neuen Medikamente eingenommen werden müssen?
  • Sind Änderungen bei bisherigen Medikamenten geklärt?
  • Haben Sie eine ausreichende Menge bis zum nächsten Arzttermin?

2. Nachsorge und Therapie

  • Sind Nachsorgetermine beim Haus- oder Facharzt vereinbart?
  • Wissen Sie, welche Maßnahmen (zum Beispiel Fadenzug, Verbandwechsel) noch folgen?
  • Liegen Verordnungen für Physio-, Ergo- oder Logopädie vor?
  • Ist eine Reha geplant oder bereits beantragt?
  • Wurden mögliche Einschränkungen im Alltag mit Ihnen besprochen?

3. Organisation der Entlassung

4. Pflege und häusliche Versorgung

  • Wird ein Pflegedienst benötigt und ist dieser organisiert?
  • Sind Hilfsmittel wie Rollstuhl oder Pflegebett beantragt?
  • Gibt es Unterstützung bei Körperpflege, Ernährung oder Medikamentengabe?
  • Besteht Anspruch auf Kurzzeitpflege oder Haushaltshilfe?
  • Ist ein Pflegegrad vorhanden oder wurde dieser beantragt?

5. Dokumente und Informationen

  • Haben Sie alle wichtigen Unterlagen erhalten (zum Beispiel Entlassungsbericht, Bildaufnahmen)?
  • Kennen Sie Ihre Ansprechpartner für Rückfragen?
  • Haben Sie gegebenenfalls eine Bescheinigung für Ihren Arbeitgeber bekommen?

Unsere vollständige Checkliste „Gut versorgt. Sicher entlassen.“ können Sie als praktisches Hilfsmittel nutzen, um alles Wichtige im Blick zu behalten. Diese Checkliste wurde in Zusammenarbeit mit dem Experten- und Redaktionsteam der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit gGmbH (DGPS) und den Ersatzkassen im Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) erarbeitet.

Wer unterstützt Sie nach der Entlassung?

  • Sozialdienst im Krankenhaus
    Der Sozialdienst Ihrer Klinik kann Sie umfassend beraten – etwa zur Organisation von Pflege, zur Kostenübernahme oder zur Beantragung von Rehabilitationsmaßnahmen.
  • Hausärztin oder Hausarzt
    Sie sind Ihre erste Anlaufstelle nach der Entlassung – bitte vereinbaren Sie frühzeitig einen Termin, um die Weiterbehandlung zu besprechen.
  • Pflegedienste und Hilfsangebote
    Ob ambulante Pflege, Mahlzeitendienste oder Hausnotruf – viele Hilfsangebote lassen sich über Pflegekassen oder soziale Dienste organisieren.
  • Krankenkasse und Pflegekasse
    Wir helfen Ihnen bei Anträgen für Pflegegrade, Hilfsmittel oder Haushaltshilfen. Wenden Sie sich frühzeitig an uns, um Fristen einzuhalten.

Fazit: Gut vorbereitet in den Alltag

Eine sorgfältige Entlassungsvorbereitung gibt Sicherheit und beugt Komplikationen vor. Nutzen Sie die Ihnen zustehenden Angebote des Entlassmanagements und zögern Sie nicht, Fragen zu stellen. Sie müssen nicht alles allein regeln – es gibt kompetente Unterstützung für Ihren Weg zurück in ein sicheres und stabiles Leben zu Hause.

Sie haben Fragen rund um die Entlassung aus dem Krankenhaus? 

Patientenrechte: Älteres Paar sitzt gemeinsam vor einem Notebook.
Wir unterstützen Sie gern über unsere Hotline: 040 325 325 555

Weiterführende Leseempfehlungen:

  • Patientensicherheit: Helfen Sie uns dabei, die medizinische Versorgung zu verbessern, indem Sie Fehler melden. Mehr über das kassenübergreifende Projekt erfahren Sie auf unserer Website zur Patientensicherheit oder direkt auf der vdek-Website Externer Linkmehr-patientensicherheit.de.
  • Verbraucherzentrale: Welche Ansprüche Sie bei Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus haben und viele Erklärungen wichtiger Begriffe im Entlassmanagement-Kontext, hat auch die Externer LinkVerbraucherzentrale zusammengefasst.
Autor(in)

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

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