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Selbstabtasten der Brust – warum es so wichtig ist!

Symbolbild für Brust abtasten
Deine Brüste sind wahrscheinlich eines der auffälligsten Körpermerkmale, an denen du siehst, dass du dich von einem Kind zu einer Frau entwickelst. Sie erfüllen verschiedene Aufgaben. Zum Beispiel sind sie für die Versorgung von Babys mit Muttermilch die erste Anlaufstation und als sekundäres Geschlechtsmerkmal natürlich auch ein Zentrum deiner Lust.
Mit dem Abtasten deiner Brüste solltest du schon früh beginnen. So lernst du sie von Anfang an gut kennen und kannst bei Veränderungen schnell reagieren. Das ist vor allem in Hinblick auf das Thema Brustkrebs und die Vorsorge dagegen wichtig. Wir erklären dir, worauf du beim Abtasten deiner Brust achten solltest.

Deine Brust – wenn der Busen wächst

Als junge Frau beginnt sich mit der Pubertät dein Körper zu verändern. Im Alter zwischen 9 und 13 Jahren starten deine Brüste ihr Wachstum. Aus deinen Brustknospen entwickelt sich dein Busen.

Der Zeitpunkt, an dem das Brustwachstum einsetzt, ist bei jeder Frau anders – bei der einen ist er früher, bei der anderen später. Das ist vollkommen normal. Außerdem entwickelt sich dein Körper nicht symmetrisch. Das bedeutet, dass eine Brust schneller als die andere wachsen kann. Sollte das bei dir der Fall sein, brauchst du dir also keine Gedanken machen.

Wachsen deine Brüste, kann es sein, dass sie spannen, kribbeln, jucken oder sogar schmerzen. Auch das ist von Mädchen zu Mädchen anders. Außerdem können die Brustknospen wund sein, das ist in dieser Phase deines Lebens normal. Also: Keine Panik, dein Körper macht genau das, was er machen soll. Sollten die Schmerzen allerdings zu stark sein, besprich dies mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt.

Deine Brüste wachsen über mehrere Jahre hinweg. In der Regel ist das Wachstum beendet, wenn du zwischen 17 und 18 Jahre alt bist.

Deine Brust und du – BFFs!

Deine Brust ist deine Freundin. Sie wird dich dein restliches Leben über begleiten. Freundschaften sollten aber immer gepflegt werden. Achte also gut auf sie und taste dich im besten Fall einmal im Monat ab.

Nur 10 bis 15 Prozent aller Frauen untersuchen ihre Brüste regelmäßig selbst. Das sagt die Deutsche Gesellschaft für Senologie. Dabei ist das so wichtig! Niemand kennt deine Brust besser als du. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland rund 70.000 Frauen neu an Brustkrebs.
Rund 16.000 von diesen Fällen werden bei einem Mammografie-Screening festgestellt. Der Rest wird von den Frauenärztinnen, Frauenärzten und den Patientinnen selbst entdeckt. Die Selbstuntersuchung spielt im Rahmen der Krebsfrüherkennung also eine entscheidende Rolle.
„Je eher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen so wichtig für Frauen“, sagt Elvira Häußler, die die weibliche Brust mit besonderen Vorzeichen abtastet: Sie ist blind und für die Organisation „Externer LinkDiscovering Hands“ tätig. Diese Organisation bildet sowohl blinde als auch sehbehinderte Frauen zu Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen aus. Mit dieser Ausbildung können Elvira Häußler und ihre Kolleginnen im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung ihren verbesserten Tastsinn einsetzen. Wenn du dich auf der Website informierst, findest du auch eine ausgezeichnete Anleitung zur Selbstuntersuchung.

Für die blinde Untersucherin ist ganz klar: „Aufklärung nimmt Angst. Jede Brust ist anders, mal enthält sie mehr Drüsengewebe, mal mehr Fett- und mal mehr Bindegewebe.“ Aufklärung, regelmäßige Selbstkontrolle und damit die Beschäftigung mit deiner eigenen Brust nehmen dir die Angst bei normalen, hormonell bedingten Veränderungen und schärfen dein Bewusstsein für Veränderungen außer der Reihe.

Wie taste ich meine Brust richtig ab?

Kommen wir zum praktischen Teil: Wie läuft so eine Selbstuntersuchung ab? Wichtig ist, nimm dir dafür ausreichend Zeit. Stress dich nicht, sorg für eine ruhige, entspannte Atmosphäre und führ im besten Fall alle hier vorgestellten Abtast-Methoden hintereinander durch.

Taste deine Brust vor dem Spiegel ab

Ob in deinem Zimmer oder im Bad – wichtig ist, dass du gutes Licht hast. Dadurch kannst du optisch schon viel erkennen. Entkleide nun deinen Oberkörper komplett. Nun betrachte deine Brüste in unterschiedlichen Positionen. Lass deine Arme hängen und strecke sie anschließend nach oben. Beuge deinen Oberkörper nach vorn und anschließend nach hinten. Stemme dabei auch deine Arme in die Hüften. Blicke immer sowohl von vorne als auch von der Seite auf deine Brüste.

Wenn du das regelmäßig machst, kannst du Veränderungen der Form oder auch der Größe deines Busens einfacher feststellen. Achte hier auch darauf, ob Einziehungen an deinen Brustwarzen oder an anderen Hautstellen ringsherum auftreten. Wenn du Rötungen, Orangenhaut (Cellulite) oder Vorwölbungen bemerkst, konsultiere die Gynäkologin oder den Gynäkologen deines Vertrauens.

Taste deine Brust im Stehen ab

Stell dich hierzu aufrecht hin, hebe den rechten Arm in die Höhe und taste nun mit deiner flachen linken Hand systematisch deine rechte Brust ab. Dabei solltest du entweder in immer größer werdenden Kreisen von innen nach außen gehen oder andersherum. Auch andere Muster sind hier OK, solange du dabei jede Stelle deiner Brust berücksichtigst. Bewege beim Tasten außerdem deine Finger leicht gegeneinander. Stell dir einfach vor, du spielst Klavier auf deiner Haut. Wenn du mit der rechten Brust fertig bist, wechsle die Seite.

Vergiss nicht: Beim stehenden Abtasten deiner Brust solltest du auch den Bereich zwischen Brust und Achselhöhle, die Achselhöhle selbst und den Bereich bis zum Schlüsselbein mit einbeziehen.

Taste deine Brust im Liegen ab

Leg dir ein kleines Kissen oder auch ein zusammengefaltetes Handtuch unter die Schulter – und zwar auf der Seite, auf der du deine Brust untersuchen willst. Auf diese Weise wird deine Brust etwas flacher. Der Vorteil: Du kannst gerade den unteren Teil deines Busens besser abtasten.

Auch der äußere Teil deiner Brust sowie die Lymphknoten in deiner Brusthöhle lassen sich in dieser Position gut abtasten.

Discovering Hands: Taktile Brustuntersuchung
Wir bieten eine besondere Leistung zur frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs: Nutze den herausragenden Tastsinn von blinden und sehbehinderten Frauen für die Früherkennung von Brustkrebs!

In welchem Alter sollte ich damit beginnen, meine Brust abzutasten?

Veränderungen deiner Brust können ab dem Zeitpunkt auftreten, an dem diese zu wachsen beginnen. Aber keine Panik: Dass etwas mit den Brüste nicht stimmt, ist bei jungen Frauen sehr unwahrscheinlich.
Ärztinnen und Ärzte empfehlen, dass sich Frauen ab 20 für die Krebsprävention einmal im Monat selbst abtasten. Wichtig ist: Wenn in deiner Familie andere Frauen bereits Brustkrebs hatten, musst du früher damit anfangen.
DAK-Tipp: Taste deine Brüste einmal im Monat ab. Unsere Expertinnen und Experten empfehlen, das eine Woche nach Beginn der Regelblutung zu tun. Der Grund: Deine Brust ist zu diesem Zeitpunkt im Zyklus sehr weich und du kannst Veränderungen (z. B. Verhärtungen) leichter feststellen. Beachte, dass dein Busen gegen Ende deines Zyklus anschwillt und fester wird. Dafür sind deine Hormone verantwortlich. Zu diesem Zeitpunkt kann sich das Drüsengewebe in deiner Brust härter oder auch knotig anfühlen. Wenn dir so etwas auffällt, warte bis zum obengenannten Zeitpunkt und taste dich erneut ab.

Du musst wissen, dass sich die Brüste in jungen Jahren oft „knubbeliger“ anfühlen. Je älter du wirst, desto mehr ersetzt dein Körper das Drüsen- durch Fettgewebe. Daher werden Brüste mit der Zeit auch weicher.

Elvira Häußler sagt dazu: „Frauen sollten in jedem Alter jährlich eine TBU (taktile Brustuntersuchung) und die allgemeine Brustkrebsuntersuchung durchführen lassen.“

Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an?

Wenn du deine Brust abtastest und dabei etwas Rundes und Glattes bemerkst, könnte das ein Knoten sein. Er fühlt sich ähnlich an wie eine Murmel. In einzelnen Fällen kann sich ein Knoten aber auch kantig anfühlen. Viele Knoten lassen sich auch verschieben.

Die gute Nachricht: Die meisten Knoten, die Frauen in ihrer Brust ertasten, sind gutartig. Größtenteils sind es keine Krebstumore, sondern harmlose Zysten.

Einen gutartigen Knoten nennen Expertinnen und Experten Fibroadenom. Ein solcher Knoten besteht aus Drüsen- und Bindegewebe. Fibroadenome können von wenigen Millimetern bis mehrere Zentimeter groß werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach hormonell beeinflusst werden. Wie genau sie entstehen, wird aktuell allerdings noch erforscht.

Knoten oder Zyste – wo liegt der Unterschied?

Knoten bestehen aus Gewebe, das sich verhärtet. Sie können sowohl gut als auch bösartig sein. Bösartige Knoten sind eine Form von Krebs.

Im Gegensatz dazu sind Zysten Hohlräume, die sich mit Flüssigkeit füllen. Ärztinnen und Ärzte können sie ganz deutlich vom Rest des umliegenden Gewebes unterscheiden. In der Regel entwickeln sich Zysten nicht bei Frauen unter 20 (es gibt vereinzelte Ausnahmen). Zysten können klein sein, aber auch mehrere Zentimeter groß werden. Sowohl Zysten als auch Knoten fühlen sich rund und glatt an. Ertastest du eine Zyste, ist diese in der Regel praller. Findest du beim Abtasten etwas, das sich für dich wie eine Zyste anfühlt, lass die entsprechende Stelle zur Sicherheit untersuchen.

Knoten – normal, oder sollte ich ihn untersuchen lassen?

Findest du einen Knoten in deiner Brust, solltest du schnell handeln. Auch wenn die meisten davon gutartig sind, solltest du auf Nummer sicher gehen. Konsultiere also umgehend deine Ärztin oder deinen Arzt.

Sollte der Knoten bösartig sein, ist es von Vorteil, wenn er zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt wurde. Wird Brustkrebs früh erkannt, ohne dass dieser in andere Organe oder in das umgebende Gewebe gestreut hat, ist er gut behandel- und therapierbar. Vielfach ist er in dieser Frühphase sogar heilbar. Verlier also keine Zeit!

Brust abtasten: Bei diesen Anzeichen solltest du ärztlichen Rat einholen!
Stellst du bei deiner Brustabtastung folgende Veränderungen fest, solltest du unverzüglich zu deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen gehen:

  • Es tritt Flüssigkeit aus der Brustwarze aus.
  • Du entdeckst neue Seitenunterschiede (Größe, Form, Lage).
  • Du stellst Knoten und Verhärtungen fest (Brust, Brustwarze, Achselhöhle).
  • Die Haut auf deiner Brust weist Rötungen, Cellulitis, Verfärbungen oder Schuppenbildung auf.
  • Die Größe und die Form deiner Brust haben sich unabhängig vom natürlichen Wachstum verändert.
  • Deine Haut weist Vorwölbungen und Einziehungen auf.
  • Du bemerkst eingezogene Brustwarzen.

Fazit

Die Größe und Form deiner Brüste verändert sich – in der Pubertät, in deinem Leben als erwachsene Frau und innerhalb deines Zyklus.
Das ist völlig normal. Um unerwünschte Veränderungen wie Knoten, Zysten oder Ähnliches frühzeitig zu erkennen, solltest du deine Brüste regelmäßig abtasten. Im besten Fall wird die monatliche Selbstuntersuchung zu einer Routine, die dich dein ganzes Leben lang begleitet. Denn: Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser ist er therapierbar. Wenn du einen Knoten findest oder dir bei deinen Brüsten irgendetwas komisch vorkommt, konsultiere eine Ärztin oder einen Arzt.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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