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Hamburg: Ausfalltage bei Seelenleiden erreichen Höchststand im Corona-Jahr

Hamburg, 7. April 2021. Noch nie hatten Frauen in der Hansestadt wegen psychischer Erkrankungen so viele Ausfalltage im Job wie im Corona-Jahr 2020. Sie erreichten mit 401 Fehltagen je 100 Versicherte einen neuen Höchststand. Im Vergleich zu 2010 bedeutet dies eine Zunahme um 37 Prozent. Im vergangenen Jahr gab es in Hamburg bei Frauen fast doppelt so viele Fehltage durch psychische Erkrankungen wie bei Männern. Ein psychischer Krankheitsfall bei beiden Geschlechtern dauerte 2020 durchschnittlich knapp 43 Tage – so lange wie noch nie. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Hamburg hervor. Im Vergleich der Diagnosen waren Depressionen die wichtigste Ursache für Krankschreibungen. Bei den Anpassungsstörungen gab es mit 14 Prozent den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von fast 76.000 bei der Kasse versicherten Beschäftigten in Hamburg ausgewertet.  Eingeflossen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde. Ein zentrales Ergebnis: Die Anzahl der Fehltage bei Frauen ist so hoch wie noch nie und war im vergangenen Jahr fast doppelt so hoch als bei beschäftigten Männern. „Unsere aktuelle Analyse zeigt, wie gerade Frauen in unserer Stadt mit psychischen Problemen unter den Pandemie-Einschränkungen und -Belastungen leiden“, sagt Katrin Schmieder, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hamburg. „Den Betroffenen mit passenden Angeboten und Versorgungskonzepten zu helfen sei gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sehr wichtig.“

Mehr langwierige Krankschreibungen 
Der Psychreport für Hamburg zeigt, wie sich bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kürzeren Krankschreibungen bis zu zwei Wochen gab es einen deutlichen Rückgang. Am stärksten war dieser mit 27 Prozent bei Krankschreibungen bis zu drei Tagen. AU-Meldungen über zwei Wochen nahmen hingegen um 18 Prozent zu. Frauen haben wegen psychischer Probleme seit Jahren mehr Fehltage als Männer. Unter Pandemie-Bedingungen steigen bei ihnen die Fehlzeiten noch weiter an, während sie bei den Männern rückläufig sind. Insgesamt dauerte eine Krankschreibung bei der DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Hamburg 2020 im Schnitt fast 43 Tage an, so lange wie noch nie.  

Anpassungsstörungen gewinnen an Bedeutung
Depressionen verursachen mit 128 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand die meisten Fehltage in der Hansestadt liegen 2020 über dem Vorjahresniveau. Unter Pandemie-Bedingungen gewinnen die Anpassungsstörungen an Bedeutung: Im vergangenen Jahr entfielen 63 Tage je 100 Versicherte auf diese zweitwichtigste Diagnose, rund 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken. 

DAK-Gesundheit bietet Hilfe im Spezialisten-Netzwerk
Die DAK-Gesundheit in Hamburg bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – schnell, digital, ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/psyche 

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,6 Millionen Versicherten, davon rund 265.000 in Hamburg, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.

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