Direkt zum Inhalt

PornLoS: Verbesserte Therapie bei Porno-Sucht

Innovationsfonds-Projekt bietet Hilfe bei Pornografie-Nutzungsstörung (PNS)

Das Behandlungsangebot

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Pornografie-Nutzungsstörung (PNS), oder kurz Porno-Sucht als Störung mit zwanghaftem Sexualverhalten („Sexuelle Sucht“) als psychische Erkrankung anerkannt. 

PornLoS zielt darauf ab mit einem speziellen, intensiven Behandlungsprogramm Betroffene besser zu helfen als es bisher über psychotherapeutische Angebote möglich ist.

Im Rahmen des Innovationsfondsprojekts wird eine neue psychotherapeutische Versorgung für die Betroffenen umgesetzt. Daran wirken acht psychotherapeutische Koordinationszentren sowie weitere rund 150 niedergelassene Psychotherapeutinnen und -therapeuten in den drei Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland im Projekt mit. 

Ihre Vorteile

  • Eingangsdiagnostik durch neu geschaffene psychotherapeutische Koordinationszentren an acht Standorten in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland
  • Intensives psychotherapeutisches Behandlungsprogramm mit insgesamt 24 Einzelsitzungen in einem Zeitraum von 6 Monaten
  • Behandlung von niedergelassenen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die für das Krankheitsbild besonders weitergebildet wurden und eng mit den genannten Koordinationszentren zusammenarbeiten
  • Die psychotherapeutische Behandlung wird durch eine App unterstützt. Die Patienten und Patientinnen können so z. B. in der App ihre Stimmungen und Gedanken sowie Daten zu ihrer aktuellen Pornografie-Nutzung erfassen und digitale Tools zur Impulskontrolle nutzen.
  • Alle Patienten und Patientinnen nehmen im Rahmen einer Gruppenpsychotherapie an sechs Einheiten einer sogenannten Psychoedukation teil. Dabei tauschen sie sich über Themen aus wie z. B. Pornografie und Partnerschaft, Umgang mit Auslösern, Freizeitverhalten und Selbsthilfegruppen, Wiedergewinnung der Impulskontrolle sowie Rückfallmanagement. Die Psychoedukation wird von den Koordinationszentren übernommen, so dass der Fokus der Einzelpsychotherapien auf dem individuellen Therapiekonzept liegen kann.
  • Im Rahmen der Gruppentherapie wird den Betroffenen ein niederschwelliger Zugang zu Selbsthilfegruppen angeboten.
  • Bei Bedarf wird eine Paarberatung bei profamilia vermittelt, da Porno-Sucht oftmals auch die Partnerschaft oder familiäre Beziehungen belastet.

So nehmen Sie teil

Teilnehmen können Versicherte, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Vorliegen oder begründeter Verdacht auf eine Pornografie-Nutzungsstörung (PNS)
  • Alter zwischen 18 Jahren und 70 Jahren
  • Einwilligung und Fähigkeit zur Teilnahme an Einzel- und Gruppentherapien

PornLoS ist ein Innovationsfondsprojekt, das von unterschiedlichen Partnern unterstütz wird. Konsortialführer ist die Justus-Liebig-Universität Gießen. Geleitet wird das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Rudolf Stark, Professor für Psychotherapie und Systemneurowissenschaften. Konsortialpartner des Projekts sind unter anderen die Techniker Krankenkasse (TK) und die DAK-Gesundheit. Weitere an dem Projekt Beteiligte sind die Universitäten in Saarbrücken, Trier, Mainz, Landau, Frankfurt und Marburg sowie weitere kooperierende Krankenkassen. Gefördert wird das Projekt mit 5,4 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Das Akronym PornLoS steht für Pornografie-Nutzungsstörung effektiv behandeln – Leben ohne Suchtdruck.

Ihr Spezialist für dieses Behandlungsangebot

Um Spezialisten in Ihrer Nähe zu finden, bei denen Sie dieses Behandlungsangebot in Anspruch nehmen können, geben Sie bitte Ihren Ort oder die Postleitzahl ein und klicken anschließend auf den Button "Suchen"