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Gesunde Ernährung zur Parodontitis-Prävention

Ernährung und Parodontitis: Junges Pärchen sitzt in der Küche und frühstückt gemeinsam.

„Lass deine Nahrung deine Medizin sein und deine Medizin deine Nahrung.“ Diesen Satz prägte Hippokrates. Unsere Nahrung ist ein bestimmender Faktor bei unserem Wohlergehen und unserer Gesundheit. Der ganze Körper wird so beeinflusst ­– also auch der Zahnhalteapparat. Was Sie zu sich nehmen, hat vor allem im Mund eine direkte Auswirkung und kann Krankheiten wie eine Zahnfleischentzündung und anschließend auch Parodontitis hemmen oder hervorrufen.

Hier erklärt DAK-Zahnärztin Dr. Roschan Farhumand, wie Sie mit gesunder Ernährung präventiv gegen eine Parodontitis vorbeugen.

Warum ist gesunde Ernährung so wichtig?

Die Nahrung, die Sie essen, enthält alle Grundbausteine, damit die Prozesse Ihren Körper am Laufen halten können. „Jeder Bestandteil unserer Speisen hinterlässt einen Fingerabdruck in unseren Zellen“, erklärt Dr. Roschan Farhumand.

Die durch unsere Nahrung ausgelösten Prozesse legen Stoffwechselwege fest (Signalmoleküle) oder sind dafür verantwortlich, dass Gene aktiviert oder deaktiviert werden. Diese Wirkungen können in Ihrem Körper positive sowie negative Effekte haben. Es kommt darauf an, was Sie essen. Auch der Zeitpunkt der Aufnahme kann darüber entscheiden, ob die Nahrung Ihnen guttut oder nicht. Dr. Farhumand: „Eine gesunde Ernährung kann den Heilungsverlauf bei einer Zahnfleischentzündung unterstützen und somit Parodontitis präventiv verhindern.“

Warum hilft proteinreiche Kost zum Vorbeugen von Parodontitis?

Unser Körper braucht externe Nahrung. Sie müssen alle Bestandteile, aus denen Ihr Körper aufgebaut ist, durch die Nahrung zu sich nehmen. „Das gilt auch für Ihr Zahnfleisch und Ihren gesamten Zahnhalteapparat“, erklärt Dr. Farhumand und fährt fort, „denn die beiden bestehen zu einem großen Teil aus Bindegewebe. Dieses ist aus einem Protein namens Kollagen aufgebaut. Durch Parodontitis wird genau dieses Protein angegriffen und vernichtet“.

Um der Krankheit vorzubeugen oder diese auch einzudämmen, sollten Sie auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten. Zudem sollten Sie Vitamin C und viele Mineralstoffe essen. Diese werden für den Aufbau des Zahnhalteapparats benötigt. Auch unser Immunsystem profitiert von der Proteinzufuhr. Der Grund – es besteht selbst überwiegend aus Proteinen.

Gegen Parodontitis hilft eine anti-entzündliche Ernährung

„Ob Sie es schaffen, die Parodontitis oder auch eine andere stille Entzündung zu stoppen, hängt auch davon ab, ob Sie sich ausreichend Entzündungshemmer über Ihre Ernährung zuführen“, weiß Dr. Farhumand. Als entzündungshemmend gelten Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Um eine Entzündung zu verhindern, raten Nahrungsexperten auch zu vitalstoff- und enzymreichen Gemüse- und Obstsorten. Diese sollten im besten Fall saisonal und frisch sein.

Auch verschiedene Gewürze haben eine anti-entzündliche Wirkung. Verwenden Sie Cayennepfeffer, Thymian oder auch Kurkuma. Grüntee und grüne Blattsalate enthalten ebenfalls entzündungshemmende Stoffe.

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Mit Ihrer Nahrung können Sie den Entzündungsprozess steuern – sowohl positiv als auch negativ. Ein anschauliches Beispiel liefern die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. „Omega-3 hemmt und Omega-6 verstärkt Entzündungsprozesse. Dieses Gleichgewicht ist wichtig, da eine Entzündung ein körperlicher Heilungsvorgang ist. Gerät das Verhältnis der beiden außer Balance, können schwerwiegende Schäden entstehen“, erklärt Dr. Farhumand. Durch industrielle Transfette hat sich das Verhältnis der beiden auf 1:20 verändert. Als entzündungsneutral gilt alles unter 1:3 Omega-3 zu Omega-6.

Ihre Gesundheit beginnt mit gesunder Ernährung

Wenn Sie gesunde Nahrung essen, bleiben Sie gesund – und das alles ist ganz simpel umzusetzen! „Die gute Nachricht ist, die Stoffe, mit denen Sie Parodontitis effektiv stoppen können, stecken allesamt in leicht zugänglichem Essen. Sorgen Sie für gesunde Fette, hochwertige Eiweiße und einen farbenfrohen, pflanzlich gedeckten Teller“, rät Dr. Farhumand.
Am Ende sollten Sie Ihrem Körper und speziell Ihrem Zahnapparat gegenüber Verantwortung übernehmen. Lassen Sie von entzündungsförderndem Essen mit raffiniertem Zucker, Transfetten und industriell hergestellten Lebensmitteln die Finger.
Qualitätssicherung

Dr. med. dent. Roschan Farhumand

Zahnärztin bei der DAK-Gesundheit

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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