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Physiotherapie: Wie der Körper lernt, sich selbst zu helfen

Physiotherapie: Mann behandelt Knie eines Patienten auf einer Liege.

Egal ob alters- oder krankheitsbedingt, infolge einer Verletzung oder aufgrund einer Behinderung: Wenn Schmerzen die einfachsten Bewegungen zur Qual machen, kann eine Physiotherapie Abhilfe schaffen. Die Kosten für die Behandlung übernimmt die Krankenkasse zu 90 Prozent.

Therapieformen

Ziel der Physiotherapie ist es, Körperfunktionen wiederherzustellen – aber auch zu erhalten und zu fördern.

Aktive Therapiemethoden

Bei dieser Art der Physiotherapie führen die Patienten Übungen durch. So wird der köpereigene Regenerationsprozess aktiviert und unterstützt: Der Körper lernt, sich selbst zu helfen. Aus diesem Grund stellt die Behandlung eine sinnvolle Ergänzung und nicht selten eine Alternative zu Operationen oder medikamentösen Therapien dar.

Passive Therapiemethoden

Weniger aktiv eingebunden sind Patienten bei den passiven Therapiemethoden. Dazu zählen zum Beispiel Massagen, Elektrotherapie, Lymphdrainagen. Diese können je nach Erkrankung, zusätzlich oder alternativ zur Bewegungstherapie verordnet werden.

Videotherapie

Seit April 2022 können bestimmte Heilmittel auch als telemedizinische Leistung (Videotherapie) abgegeben werden. Allerdings muss die erste Behandlung immer in der Praxis erfolgen und es darf – abhängig vom verordneten Heilmittel – auch nur eine bestimmte Anzahl als Videotherapie abgegeben werden. Wurde zum Beispiel 6 x Krankengymnastik verordnet, kann bis zu 3 x eine Videotherapie erfolgen. Die Abgabe in Form der Videotherapie ist freiwillig und erfolgt in gegenseitigem Einvernehmen mit der Therapeutin/dem Therapeuten. Ähnlich wie in der Online-Sprechstunde der Arztpraxis nutzt die Therapiepraxis für die Behandlung einen zertifizierten Videodienstanbieter.

Wann wird Physiotherapie angewendet?

Das Einsatzgebiet der Physiotherapie geht dabei weit über orthopädische, chirurgische Probleme mit Schulter, Knie und Rücken hinaus und wird mittlerweile in nahezu allen medizinischen Fachbereichen angewendet. So sind beispielsweise auch neurologisch Erkrankte wie Schlaganfall-Patienten ein Fall für den Physiotherapeuten. Eine gezielte Therapie hilft Betroffenen dabei, gelähmte Körperteile zu reaktivieren und verkrampfte Muskeln zu lockern. So fallen alltägliche Bewegungen wieder leichter oder werden durch die Behandlung wieder möglich gemacht.

Im Bereich der Kindertherapie kommt die Physiotherapie ebenfalls zum Einsatz. Kinder mit Behinderungen oder Entwicklungsverzögerungen werden von gesondert ausgebildeten Therapeuten behandelt.

Wie erhalte ich eine Physiotherapie?

Die Physiotherapie zählt zu den sogenannten Heilmitteln. Wenn eine Behandlung dieser Art notwendig ist, erstellt der Arzt eine Verordnung. Welche Therapie und wie viele Behandlungen der Arzt verordnen darf, regeln die Heilmittel-Richtlinien. Wer die Behandlung durchführen soll, entscheidet der Patient oder die Patientin. Einzige Voraussetzung: Der Therapeutinnen und Therapeuten verfügen über eine Kassenzulassung. Nur dann kann die Behandlung mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Eine extra Genehmigung ist nicht erforderlich. Wir unterstützen Sie bei der Suche nach einer Heilmittelpraxis für Physiotherapie. Eine geeignete Therapiepraxis in Ihrer Nähe finden Sie hier. Reichen diese Informationen nicht aus, unterstützt Sie Ihre DAK-Gesundheit auch gerne bei der Suche nach einer geeigneten Praxis. Sprechen Sie uns an – unsere Kundenberater vor Ort helfen Ihnen gerne weiter.

Zögern Sie nicht lange!

Achten Sie darauf, dass Sie mit der Therapie innerhalb einer Frist von 28 Tagen beginnen. Ansonsten verliert die Verordnung ihre Gültigkeit. Ihre Ärztin/Ihr Arzt kann die Frist bei einem dringenden Behandlungsbedarf aber auch auf 14 Tage verkürzen!  Sollten Änderungen sinnvoll sein, kann er diese während der Gültigkeit der Verordnung vornehmen. Unterschrift und Datum der Ärztin/des Arztes sind dafür nötig. Wurde die Verordnung im Krankenhaus im Entlassmanagement ausgestellt, gelten kürzere Fristen.

Kostenübernahme und Zuzahlung

90 Prozent der Kosten einer Physiotherapie übernimmt die DAK-Gesundheit. Eine Zuzahlung von zehn Prozent sowie eine einmalige Gebühr in Höhe von zehn Euro pro Verordnung trägt der Patient selbst.

Keinen Eigenanteil leisten:

  • Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
  • werdende Mütter, denen die Therapie zur Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden verordnet wurde
Aktualisiert am:
040 325 325 555

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