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Dresden, 6. Februar 2019. Kunst gegen Komasaufen: Unter diesem Motto starteten heute Gesundheitsministerin Barbara Klepsch und die DAK-Gesundheit die Präventionskampagne „bunt statt blau“ 2019 in Sachsen. Im zehnten Jahr sucht die Krankenkasse die besten Plakate gegen das Rauschtrinken. Zum Auftakt veranstaltete die Krankenkasse einen Dialog über Alkoholmissbrauch mit Ministerin Klepsch und 300 Schülern. Auch der Landesschülerrat sowie Experten aus Notfallmedizin, Selbsthilfe und Jugendarbeit waren im Dresdner UFA Kristallpalast dabei. Hintergrund: 2017 mussten im Freistaat 1130* Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um rund 19 Prozent. In der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen stieg die Zahl der Betroffenen sogar um 36 Prozent (von 143 auf 194).

„Wir führen unsere Aufklärungsarbeit konsequent fort. Mit der Kampagne ‚bunt statt blau‘ und der tollen Unterstützung von Staatsministerin Barbara Klepsch bringen wir das wichtige Thema Alkoholprävention in den Schulalltag“, erklärt Christine Enenkel, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Sachsen. „So kommen Schüler und Lehrer bei dem schwierigen Thema Alkoholmissbrauch neu ins Gespräch.“

Gesundheitsministerin Barbara Klepsch betont: „Wie Kinder und Jugendliche später einmal mit Alkohol umgehen, hängt im hohen Maße davon ab, was Sie darüber gelernt haben und wie Alkoholkonsum in ihren Lebenswelten wahrgenommen wurde. ‚bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen‘ schafft einen Raum, in dem sich Gleichaltrige über die Gefahren des Alkoholkonsums verständigen, ohne den erhobenen Zeigefinger der Erwachsenen. Die Kampagne reiht sich ein in unsere suchtpräventiven Aktivitäten für Minderjährige und leistet einen Beitrag in der Präventions- und Gesundheitsförderung im Freistaat Sachsen.“

Schüler diskutieren mit Experten übers Rauschtrinken
Beim „bunt statt blau“-Auftakt im Dresdner UFA Kristallpalast erklärte Barbara Klepsch den rund 300 Schülern, dass für Erwachsene die gleiche Menge Alkohol tatsächlich weniger gesundheitsschädlich ist als für Kinder und Jugendliche. Der Alkoholgehalt im Blut steigt bei ihnen stärker und schneller an. Der Alkoholabbau geht langsamer. Trinken Kinder und Jugendliche regelmäßig oder übermäßig viel Alkohol, kann dies unter anderem die Entwicklung zu einer stabilen Persönlichkeit erschweren und auch das Volumen in manchen Gehirnbereichen verkleinern“, erläuterte Klepsch. Gedächtnis-, Lern- und Konzentrationsstörungen könnten dadurch folgen.

Im danach gezeigten Film „Komasaufen“ versucht ein 15-Jähriger, Schulprobleme, Streit im Elternhaus und Stress mit Gleichaltrigen beim Rauschtrinken zu verdrängen. Anschließend diskutierten die Schüler mit Experten über Erfahrungen, Auswirkungen und Ursachen des Rauschtrinkens. Mit dabei: Andreas Lachnit, Oberarzt am Städtischen Klinikum Dresden, Ute Stein von der Selbsthilfegruppe Balance, Daniel Ellerbrock vom Diakonischen Werk Dresden und Noah Wehn, Vorsitzender des Landesschülerrates Sachsen. Weiterhin berichteten Jonas Lohmann und Jennifer Klahs, Rettungssanitäter des DRK Rettungsdienstes Freital, auf dem Podium aus ihrem Rettungsalltag. Zwischen Filmvorführung und Podiumsdiskussion konnten sich die Schüler im XXL-Dosenwerfen mit einer Rauschbrille probieren.

„Alkoholmissbrauch bis hin zu  Rauschzuständen ist keine Bagatelle“, sagte Ralf Berger, Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung, in seinem Grußwort. „Die Sensibilisierung Jugendlicher für dieses Thema ist daher noch immer notwendig. Die seit 10 Jahren erfolgreich laufende DAK-Kampagne „bunt statt blau“ bildet eine wunderbare Ergänzung zur schulischen Prävention. Ich bin froh, dass sich dieser künstlerische Wettbewerb zu einer festen Größe an den Schulen etabliert hat.“ DAK-Landeschefin Enenkel ergänzt: „Mit dem neuen Format der Dialogveranstaltung im Kino erweitern wir unsere Kampagne ‚bunt statt blau‘ und bieten einen neuen Ansatz, Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren.“

Zehn Jahre „bunt statt blau“
Seit 2010 haben bundesweit mehr als 95.000 junge Künstlerinnen und Künstler bunte Plakate gegen das Komasaufen gestaltet, darunter auch viele aus Sachsen. Die mehrfach ausgezeichnete Kampagne „bunt statt blau“ wird von Politikern, Suchtexperten und Künstlern unterstützt. Einsendeschluss für den Wettbewerb 2019 ist der 29. März. Anschließend werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet.

Im Juni wählt eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, dem Hamburger Deutsch-Soul-Sänger Emree Kavás und DAK-Vorstand Andreas Storm die Bundessieger. Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen gibt es unter: www.dak.de/buntstattblau

* aus sächsischen Krankenhäusern entlassene vollstationäre 10- bis unter 20-jährige Patienten mit Wohnort Sachsen, Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Stefan Wandel

Pressesprecher Sachsen und Thüringen

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