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Dresden, 25. März 2022. Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist in Sachsen weiterhin hoch. Beschäftigte hatten 2021 im Freistaat statistisch 2,7 Fehltage pro Kopf – knapp neun Prozent mehr als vor der Pandemie. Unter den psychischen Einzeldiagnosen gab es den größten Anstieg bei Angststörungen (plus 56 Prozent). Das zeigt der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit mit einer Datenauswertung des IGES Instituts für rund 55.000 DAK-versicherte Beschäftigte in Sachsen. Danach hatten Frauen im vergangenen Jahr fast doppelt so viele seelisch bedingte Fehltage als Männer. Ein solcher Krankschreibungsfall dauerte im Schnitt knapp 34 Tage – 2019 waren es noch rund 29 Tage.  

Von 2011 bis 2021 nahm die Zahl der Psych-Fehltage um insgesamt 47 Prozent zu. Im Vergleich aller Krankheitsgruppen ist das der größte Anstieg. Im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen der vergangenen Jahre gibt es keine gravierendere Entwicklung. „Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen besonders unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt Christine Enenkel, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Sachsen. „Die Betroffenen finden aktuell auch schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung. Die Menschen würden in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste sprechen. „Aber in der Arbeitswelt müssen wir noch mehr tun, damit psychische Probleme nicht tabuisiert werden“, betont Enenkel.  

Mehr Fehlzeiten durch Ängste
Die mit Abstand meisten psychischen Fehltage verursachen in Sachsen Depressionen (34 Prozent Anteil an allen Psych-Fehltagen). An zweiter Stelle folgen mit 29 Prozent die sogenannten Anpassungsstörungen. Deutlich zugenommen haben während der Pandemie die Fehlzeiten wegen Angststörungen. Sie verursachten 2021 in Sachsen 25 Ausfalltage je 100 Versicherte – 56 Prozent mehr als im Jahr 2019. „Angst ist eigentlich eine natürliche körperliche Reaktion auf bedrohliche, ungewisse oder unkontrollierbare Situationen. Doch dieser biologische Mechanismus kann aus den Fugen geraten und irgendwann zur Krankheit werden“, erklärt Enenkel. 

Frauen haben seit Jahren deutlich mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen als Männer. 2021 waren es in Sachsen statistisch 3,6 Fehltage pro Kopf und somit fast doppelt so viele wie bei männlichen Erwerbstätigen (1,9 Tage). 

Deutliche Unterschiede zwischen den Branchen 
Der Psychreport Sachsen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Die meisten Fehltage mit einer psychischen Diagnose fielen 2021 in den Bereichen Logistik (3,3 Tage pro Kopf), Öffentliche Verwaltung (3,2 Tage pro Kopf) sowie Finanzen und Gesundheit (jeweils 3,1 Tage pro Kopf) an. In der Land- Forst- Energie- und Abfallwirtschaft waren es lediglich 1,2 Tage und im Baugewerbe 1,5 Tage.

DAK-Gesundheit bietet individuelle Hilfe an
Die DAK-Gesundheit bietet mit dem Programm „veovita plus“ ihren Versicherten schnelle und flexible Hilfe bei Angst, Depression und Burnout. Nach einer professionellen psychiatrischen und hausärztlichen Diagnose erhalten Betroffene eine individuelle Versorgung und bekommen zusätzlich hochwirksame digitale Gesundheitsanwendungen, die die Behandlung unterstützen. „Ziele sind eine nachhaltige Versorgung und die gesundheitliche Stabilisierung der Versicherten“, so Enenkel. Um das sicherzustellen, sei eine Teilnahmedauer von bis zu zwei Jahren im Programm möglich. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/veovita 

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 55.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen ausgewertet. In dieser Analyse sind alle Fehlzeiten bis zum Jahr 2021 berücksichtigt, für die eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse gegangen ist.

Stefan Wandel

Pressesprecher Sachsen und Thüringen