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Brandenburg: Weniger geimpfte Babys als vor der Pandemie

Potsdam, 26. November 2022. Kinder und Jugendliche in Brandenburg haben in der Pandemie die empfohlenen Impfungen seltener in Anspruch genommen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 eine Abnahme um vier Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden somit rund 17.000 weniger Brandenburger Mädchen und Jungen geimpft. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei im Babyalter empfohlenen Impfungen, wie beispielsweise gegen das Rotavirus, Diphterie, Keuchhusten, Tetanus oder Kinderlähmung. Hier gingen die verabreichten Dosen teilweise um mehr als ein Viertel zurück. Auch gegen Humane Papillomviren (HPV) wurde seltener geimpft. Hier steht in Brandenburg insgesamt ein Minus von 16 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Analyse wurden ambulante Behandlungsdaten von DAK-versicherten Kindern und Jugendlichen in Brandenburg wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen. DAK-Landeschefin Anke Grubitz warnt vor den Folgen der Impflücke und sieht akuten Handlungsbedarf.

„Impfungen gerade im Babyalter sind ein wirksamer Schutz vor Krankheiten“, sagt Anke Grubitz, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Brandenburg. „Unsere Abrechnungsdaten zeigen einen akuten Handlungsbedarf. Sonst bedrohen in Brandenburg wieder längst verschwunden geglaubte Krankheiten die Gesundheit vieler junger Menschen.“

Weniger Impfungen und Arztbesuche als Vor-Corona
Nach den Daten der DAK-Gesundheit nahm der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Brandenburg, die eine Impfung erhielten, insgesamt um vier Prozent ab. Damit wurden 2021 hochgerechnet rund 17.000 weniger Kinder und Jugendliche hierzulande geimpft als 2019. Auch gab es weniger Arztbesuche: So gingen landesweit hochgerechnet rund 53.000 weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie (minus sechs Prozent).

Rückgang bei Impfungen gegen Rotaviren, Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung
Besonders deutlich ist die Abnahme bei den Gesamtimpfungen gegen Rotaviren. Hochgerechnet rund 12.000 Dosen wurden 2021 weniger an Kinder im Vergleich zu 2019 verabreicht (minus 32 Prozent). Auch die Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung und Haemophilus influenzae b (Hib) und Hepatitis B wurde im vergangenen Jahr von rund 14.000 Kindern weniger in Anspruch genommen (minus 27 Prozent). Diese sogenannte Sechsfach- oder Tdap-IPV-Impfung ist für Babys im Alter von zwei bis 14 Monaten vorgesehen und vom empfohlenen Zeitpunkt her nicht flexibel. Ebenfalls rückläufig sind die Impfungen gegen Pneumokokken und gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung). Diese wurden insgesamt jeweils 26 Prozent weniger verabreicht. Unter Gesamtimpfungen werden sowohl die erste und letzte Dosis eines Impfzyklus sowie Auffrischimpfungen zusammengefasst.

Ein Drittel weniger HPV-Erstimpfungen
Bei HPV-Impfungen zur Krebsvorsorge gingen die Zahlen 2021 in der Mark ebenfalls zurück: So sanken die Gesamtimpfungen um 16 Prozent (Bund: 13 Prozent) und Erstimpfungen um gut ein Drittel (31 Prozent). Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs, Anal- und Peniskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv.

Für den Kinder- und Jugendreport untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 41.000 Brandenburger Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Beispielsweise flossen aktuell Daten aus 189.000 Arztbesuchen und 37.000 Impfungen in die Analyse ein.  

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Brandenburg rund 250.000 Menschen versichert.




Stefan Poetig

Pressesprecher für Brandenburg

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