Schleswig-Holstein: Schülerin aus Bönebüttel gewinnt landesweiten Plakatwettbewerb gegen das Rauschtrinken

DAK-Kampagne gegen das Rauschtrinken mit bundesweit mehr als 7.000 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Kiel, 19. Mai 2025. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Rauschtrinken bei Jugendlichen. In Schleswig-Holstein kommt das beste Plakat für die Präventionskampagne der Krankenkasse von der 15-jährigen Vivien Manzke von der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld. Sie setzte sich gegen fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Schleswig-Holstein durch und wurde zusammen mit den weiteren Landessiegerinnen und -siegern in Kiel geehrt. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken übergab als Schirmherrin der Aktion im Norden die Preise und Urkunden.
„Mit meinem Bild möchte ich zeigen, dass es einen Ausweg aus der Alkoholsucht gibt und die Hoffnung, insbesondere bei Jugendlichen nicht stirbt, gesund zu werden und ein normales Leben zu führen. Mein Bild zeigt, wie sich ein Mädchen von den Ketten des Alkohols befreit und glücklich sein kann, ohne sich zu betrinken. Ich möchte mit meinem Bild aber die Traurigkeit der Jugendlichen verdeutlichen, die immer noch am Alkohol festgekettet sind“, so beschreibt Vivien ihr Kunstwerk. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewann die fünfzehnjährige Schülerin der der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging an das Team von Karla Grewsmühl und Johanna Sophie Otto (beide 17) aus Bad Schwartau. Sie besuchen dort das Gymnasium am Mühlberg. Den dritten Rang belegte die Gemeinschaftsarbeit von Neva Kies und Neele Scharwies. Die beiden 16-jährigen Mädchen kommen ebenfalls von Gymnasium am Mühlberg in Bad Schwartau. Den Sonderpreis für „Junge Talente“ bekamen Lotte Gramzow (13) und Karlotta Skrabs (13) aus Ahrensburg. Die beiden Schülerinnen gehen in die siebte Klasse der Stormarnschule.
Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken betont: „Alle Schülerinnen und Schüler, die am Plakatwettbewerb teilgenommen haben, dürfen sich als Gewinnerinnen und Gewinner fühlen. Denn allein mit Ihrer Teilnahme leisten sie einen Beitrag und machen auf das wichtige Thema des Rauschtrinkens unter Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Sie tragen damit zu einer gelingenden Prävention bei. Denn Bilder, die von Kindern und Jugendlichen selbst gestaltet werden, sind ein sehr wirksames Mittel, um junge Menschen von exzessivem Trinken abzuhalten. Sie weisen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf ein Problem hin, sondern sind kreativ gestaltete Werke für Menschen der gleichen Altersgruppe. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die diesen Wettbewerb zum 16. Mal ermöglicht haben. Dieses Jubiläum und der insgesamt große Erfolg des Wettbewerbs sind auch eine Auszeichnung für die über viele Jahre geleistete tolle Arbeit.“
Weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus
Laut Daten des Statistischen Bundesamts mussten 2023 rund 9.300 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. Das waren gut 19 Prozent weniger als im Vorjahr. In Schleswig-Holstein ist nach aktuellen Daten (2023) des Statistischen Landesamtes die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr genau wie im bundesdurschnitt um 19 Prozent (insgesamt 292 Kinder) gesunken.
„Erfreulicherweise ist zum fünften Mal in Folge ein rückläufiger Trend bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Leider trinken noch immer viele Kinder und Jugendliche sprichwörtlich, bis der Arzt kommt. Wir wollen erreichen, dass sich der positive Trend der vergangenen Jahre festsetzt und die Einlieferungen ins Krankenhaus nicht wieder ansteigen. Deshalb setzen wir im Norden gemeinsam mit Gesundheitsministerin Kerstin von Decken unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort und bringen das wichtige Thema in den Schulalltag.“
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
Im Juni wählt eine Bundesjury mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinnerinnen und Bundesgewinner 2025. Die Bundessiegerehrung findet am 11. Juni in Berlin statt.
16 Jahre „bunt statt blau“
„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2024 ist bereits die sechzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 über 143.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
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