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Psychische Erkrankungen: Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung in MV besonders betroffen

  • DAK-Gesundheit analysiert Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen bei rund 64.000 Beschäftigten 

  • Fehltage im Bundesvergleich weit über dem Durchschnitt

  • Depressionen bleiben häufigste Ursache für Arbeitsausfall

Schwerin, 20. Mai 2025. Depressionen, Anpassungsstörungen, Ängste: In Mecklenburg-Vorpommern bleibt der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen hoch. Insgesamt lag die Anzahl der Fehltage aufgrund dieser Krankheiten mit 385 Tagen je 100 Beschäftigte knapp unterhalb des Vorjahresniveaus. Besonders betroffen waren die Beschäftigten des Gesundheitswesens, etwa in der Krankenpflege oder der Arzt- und Praxishilfe. 2024 waren es hier bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte 496 Fehltage, also umgerechnet fast fünf Tage pro Kopf. In der öffentlichen Verwaltung war der Arbeitsausfall ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Wie der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, waren hierzulande unter den Diagnosen branchenübergreifend vor allem Depressionen auffällig. Insgesamt verursachten im Ländervergleich psychische Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern hinter dem Saarland und Hamburg bundesweit die drittmeisten Fehltage, weit über dem bundesweiten Durchschnitt (342 Tage).

„Beschäftigte im Gesundheitswesen sind auffällig stark belastet. Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und die Arbeitgeber eine zunehmende Herausforderung, weil damit oft lange Fehlzeiten und Stigmatisierung verbunden sind“, sagt Andreas Mirwald, Landeschef der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir brauchen eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und die Stärkung der mentalen Gesundheit. So wie wir beim betrieblichen Gesundheitsmanagement über Rückenbeschwerden oder Grippeschutz informieren, brauchen wir auch tabulose Informationen über Depressionen oder Angststörungen sowie Hinweise auf unterstützende Angebote“, so Mirwald. 

Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders betroffen
In MV hatten diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2024 waren es bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 496 Fehltage, also 111 Tage mehr als im branchenweiten Durchschnitt und umgerechnet knapp fünf Tage pro Kopf. Dahinter folgten Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung mit 467 Fehltagen. Vergleichsweise wenig Arbeitsausfall gab es im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau mit 142 Fehltagen je 100 Beschäftigten.

Depressionen verursachen am meisten Arbeitsausfall
Psychische Erkrankungen standen in Mecklenburg-Vorpommern auf Platz drei der wichtigsten Erkrankungsarten. Nur Atemwegsprobleme, wie Bronchitis und Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie Rückenschmerzen bedingten 2024 noch mehr Arbeitsausfall. Mit Blick auf die Diagnosen waren es die Depressionen, die 2024 erneut das Geschehen am stärksten prägten: Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte verursachten sie 181 Fehltage. Im Vorjahr war das Niveau ähnlich hoch bei 178 Fehltagen.

Psychisch bedingter Arbeitsausfall weit über Bundesniveau
Im Ländervergleich verursachten psychische Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern hinter dem Saarland und Hamburg bundesweit die drittmeisten Fehltage, weit über dem bundesweiten Durchschnitt (342 Tage). „Der Arbeitsausfall ist weit höher als im bundesweiten Durchschnitt. Die Unternehmen bei uns im Land sollten die seelische Gesundheit der Belegschaft besonders in den Blick nehmen“, sagt Mirwald. Hier habe das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein großes Potential. „Über das BGM der DAK-Gesundheit gibt es beispielsweise ganz neu ein spezielles Fortbildungsangebot zum Mental Health Pilot“, so Mirwald. „Sie fungieren im Unternehmen als Lotsin oder Lotse, wenn es um den Erhalt der mentalen Gesundheit geht. Mental Health Pilots werden unter anderem darin geschult, mentale Belastungen und Beanspruchungen zu erkennen. Und sie stehen den Beschäftigten als Ansprechperson zur Seite, um auf Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufmerksam zu machen“, erklärt Mirwald.

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 64.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands.

Informationen zur Fortbildung zum Mental Health Pilot bekommen Arbeitgebende über die BGM-Hotline der Kasse unter der Rufnummer 040 325 325 720. Hintergrundwissen zum BGM unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm.

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Ihr Kontakt

Stefan Poetig

Pressesprecher Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

Beuthstr. 6
10117 Berlin

Aktualisiert am: