Vorsorge für Diabetiker

Das Leben mit Diabetes ist eine Herausforderung. Deswegen unterstützen wir Sie mit unserem Programm zur Vorsorge für Diabetiker. Verschiedene Vorsorgeuntersuchungen – unsere fünf Extra-Leistungen – helfen, Spätfolgen von Diabetes zu verhindern. So ermöglichen wir Ihnen, Ihre Lebensqualität zu erhalten.
Wie sehen die fünf Extra-Leistungen für Diabetiker aus?
Häufige Fragen zum DMP Diabetes
Ablauf, Maßnahmen, Teilnahme: Hier finden Sie Informationen zum strukturierten Behandlungsprogramm.
1. Testpflaster
Ein spezielles Testpflaster prüft die Schweißsekretion. Damit kann der Mediziner frühzeitig Nervenschädigungen (Neuropathie) erkennen, die unerkannt zum Diabetischen Fuß führen können. Diese Untersuchung deckt auch Schädigungen auf, die durch die übliche Sensibilitäts-Prüfung (zum Beispiel der Stimmgabel) nicht diagnostiziert werden können.
2. Blutdruckmessungen
Besondere Blutdruckmessungen (ABI-Methode) helfen, arterielle Verschlusserkrankungen (Angiopathie) deutlich früher zu erkennen als durch Standardmethoden. Diese Messungen müssen Versicherte normalerweise privat bezahlen, da sie nicht zum Katalog der gesetzlichen Leistungen gehören. Für Teilnehmer des Programmes übernehmen wir jedoch die Kosten.
3. Labor- und Ultraschalluntersuchungen
Diese zusätzlichen Untersuchungen der Leber sollen prüfen, ob der Diabetes bereits eine Verfettung verursacht, die bei einem ungünstigen Verlauf zu einer Leberzirrhose oder einem Leberkrebs ausarten könnte.
4. Urintests
Mit qualitativ besonders hochwertigen Teststreifen können Nierenschäden frühzeitig aufgedeckt werden, die ansonsten lange unentdeckt bleiben, weil sie im Frühstadium keine Symptome verursachen.
5. Miktionstagebuch
Damit erkennt Ihr Arzt frühzeitig Funktionsstörungen der Blase und kann Maßnahmen ergreifen, um eine beginnende Inkontinenz abzuwehren.
Wie nehme ich am Diabetes-Programm teil?
Am Vorsorgeprogramm können Sie kostenlos teilnehmen, wenn Sie an Diabetes erkrankt sind und in folgenden Bundesländern leben:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen (Region Nordrhein, Region Westfalen-Lippe)
- Rheinland-Pfalz
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
- Saarland
Kostenlos teilnehmen – einfach Gesundheitskarte vorlegen
Ihr Arzt nimmt am Programm teil und empfiehlt es Ihnen? Dann sind die Untersuchungen für Sie kostenlos. Legen Sie einfach Ihre DAK-Gesundheitskarte bei Ihrem Hausarzt oder Ihrem Diabetologen vor. Um von den fünf Extra-Leistungen zu profitieren, unterschreiben Sie in der Arztpraxis eine Teilnahmeerklärung.
Unser Spezialisten-Netzwerk
Sollte Ihr Arzt noch kein Teilnehmer unseres Diabetiker-Programms sein, kann er einen Vertrag mit uns abschließen, um Ihnen die vielen Vorteile zukünftig bereitzustellen. Außerdem finden Sie in unserem Spezialisten-Netzwerk Mediziner, die diese Vorsorgeleistungen anbieten, sowie weitere Informationen.
Fragen an Dr. Carsten Philipzig
Dr. Carsten Philipzig, Facharzt für Allgemeinmedizin und Diabetologie, über die Vorteile des Diabetes-Programms:
Dr. Carsten Philipzig, Facharzt für Allgemeinmedizin und Diabetologie
Was sind Anzeichen für Typ-2-Diabetes?
Dr. Carsten Philipzig: Klassische Symptome eines Diabetes mellitus Typ 2 sind Polydipsie, also vermehrtes Trinken und Polyurie (häufiges Wasserlassen). Vielmals klagen die Patientinnen und Patienten über allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit, manche aber auch über Sehstörungen oder abdominelle Schmerzen.
Wie unterscheidet sich Typ-1- von Typ-2-Diabetes?
Welche Begleiterscheinungen und Spätfolgen drohen bei Typ-2-Diabetes?
Warum sind die fünf Extra-Leistungen des DAK-Programms für Diabetikerinnen und Diabetiker so wichtig?
Sie gehen nochmals mehr in die Tiefe als die ohnehin im DMP Diabetes Programm durchgeführten Untersuchungen. So helfen sie, Folgeerkrankungen früher zu erkennen und sind ein großartiges Instrument im Rahmen der Präventivmaßnahmen bei Diabetes mellitus.
Schauen wir doch einmal genauer auf einige der Zusatzleistungen. Was lässt sich mit dem Testpflaster für Zehenballen erkennen?
Das Testpflaster ist ein tolles Screening-Instrument zur Früherkennung der diabetischen Neuropathie. Es zeigt innerhalb weniger Minuten mittels Farbumschlag an, ob die Schweißsekretion gestört ist – ein Zeichen dafür, dass kleine autonome Nervenfasern bereits geschädigt sein könnten. So kann schon früh durch Schulung und Aufklärung der Entstehung eines diabetischen Fußulcus vorgebeugt werden.
Wie unterscheidet sich die besondere Blutdruckmessung, die sogenannte ABI-Methode von der herkömmlichen Blutdruckmessung?
Die ABI-Methode steht für Ankle Brachial Index (Knöchel-Arm-Index) und ist eine Methode, die das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beschreibt. Durch sie können beginnende peripher-arterielle Durchblutungsstörungen erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Indirekt dient sie zur Risikobeurteilung hinsichtlich weiterer Arteriosklerose-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Und welche Erkenntnisse kann ein Leber-Ultraschall bringen?
Mittels Ultraschall der Leber lässt sich eine Fettleber deutlich vor Symptombeginn erkennen. Vielmals handelt es sich oft um eine „nichtalkoholische Fettlebererkrankung“ (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD). Diese kann unbehandelt zur Leberentzündung führen. Bei einer Entzündung vernarbt das Lebergewebe zunehmend, in fortgeschrittenen Stadien nimmt die Leberfunktion ab. Seltener kann dies zu einer Fibrose führen, die sogar bis zur Leberzirrhose fortschreiten kann.
Inwiefern hilft es Ihnen bei der Behandlung Ihrer Patientinnen und Patienten, wenn diese am Diabetes-Programm teilnehmen?
Zusammengefasst sind die fünf Extra-Leistungen, die die DAK unterstützt, aus ärztlicher Sicht kleine aber feine Untersuchungen, die helfen noch früher mögliche Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus zu erkennen.
