Sicherheitshinweis

Ihre Verbindung zu Meine DAK wird wegen Inaktivität in Sekunden getrennt. Möchten Sie die Verbindung beibehalten?

Bunt statt blau: Schülerin aus Dünsen holt Landessieg

Hannover, 25. November 2020. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto haben in diesem Jahr bundesweit mehr als 6.100 Schülerinnen und Schüler Kunstwerke gegen das „Komasaufen“ geschaffen. Das beste Plakat aus Niedersachsen kommt von einer Schülerin des Gymnasiums Wildeshausen. Laura-Sophie Wachtel setzte sich mit ihrer Idee unter mehr als 600 Teilnehmern in Niedersachsen durch. Jetzt ehrten die Krankenkasse DAK-Gesundheit und die Schirmherrin der Kampagne, Sozialministerin Carola Reimann, die besten Nachwuchskünstler auf Landesebene. Die Werke der Landessieger werden in einer Ausstellung demnächst durch Deutschland touren.

Die Kampagne „bunt statt blau“ fand zum elften Mal statt.  „Erfreulicherweise haben wir auch in diesem Jahr eine hohe Teilnehmerzahl in Niedersachsen bei ‚bunt statt blau‘. Es ist gut, wenn wichtige Gesundheitsthemen wie die Alkoholprävention in den Schulalltag einfließen“, so Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen. Trotz der vielen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei die Kampagne wieder ein großer Erfolg. „Im Kampf gegen das Komasaufen sind Jugendliche ganz wichtige Botschafter. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen und Auswege aufzeigen, dann ist dies eine wirkungsvolle Prävention.“

Die Botschaft der Siegerin
Laura-Sophie Wachtel hat eine klare Botschaft zum Thema Alkohol: „Nur um cool zu sein, Alkohol zu trinken, erscheint falsch, wie es viele junge Menschen aber praktizieren. Auch ohne viel Alkohol kann man Spaß haben.“ Die Frau in ihrem Bild stehe für Freude am Leben und das Konfetti für die Vielfalt an Möglichkeiten, dieses zu gestalten. Die Person im unteren Teil ist dagegen nur noch ´blau´. Sie habe sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, eine triste, düstere, scheinbar ohne Ausweg. „Erscheint der Alkohol zunächst als Mittel, um glücklich zu sein und Spaß zu haben, wird hier also deutlich, dass er auch den Abgrund bedeuten kann. Komasaufen ist lebensgefährlich, Alkohol erzeugt in großen Massen schwere Schäden“, so die Siegerin weiter. Den zweiten Rang belegte Jenna Schade aus Cuxhaven. Merle Nagel aus Sehnde kam auf den dritten Platz. Den Sonderpreis für jüngere Teilnehmer sicherten sich gemeinsam Greta Lampe (13 Jahre) aus Damme und Lina Vallo (14) aus Hunteburg.

Sozialministerin Reimann auch 2021 Schirmherrin
„Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass junge Menschen weiterhin für den richtigen Umgang mit Alkohol sensibilisiert werden“, bekräftigt Sozialministerin Carola Reimann. „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist es wichtig, das Thema Alkohol trinken zu thematisieren. Der Konsum des Alkohols hat sich von den Clubs in das private Umfeld verlagert, wo Corona-bedingt in kleinen Gruppen oder auch alleine Alkohol getrunken wird. Hier können die Grenzen zwischen Genuss und Gewohnheit schnell verwischen und zur Gefahr werden.“

„Ich übernehme gerne auch für 2021 wieder die Schirmherrschaft für die Kampagne „bunt statt blau“. Die Kampagne leistet hier seit Jahren einen wertvollen Beitrag, um Kinder und Jugendliche auf die Gefahren des Alkohols aufmerksam zu machen. Außerdem gibt es gute Online-Angebote, die über Alkohol informieren. Das in Niedersachsen entwickelte Selbstkontrolltraining „Skoll“ beispielsweise ist ein Angebot für junge Menschen und auch Erwachsene und hilft dabei, sich mit seinem eigenen Konsum kritisch auseinander zu setzen.“

Immer noch zu viele junge Komasäufer
In Niedersachsen wurden im Jahr 2018 nach einer kürzlich veröffentlichen Statistik 1.067 Jungen und 850 Mädchen im Alter von zehn bis unter 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Die Zahl der männlichen Betroffenen sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent, dagegen gab es bei den weiblichen Behandlungen einen Anstieg um 2,9 Prozent. „Der Trend ist insgesamt positiv. Die Zunahme der weiblichen Betroffenen ist allerdings besorgniserregend“, sagt Dirk Vennekold. „Wir müssen weiterhin die Präventionsarbeit stärken“. Die Kampagne „bunt statt blau“ werde daher fortgesetzt.

Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind tatsächlich für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer Online-Studie mit 1.273 Teilnehmern ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von der Zielgruppe selbst gemalten „bunt statt blau"-Plakate die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.

Eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord gibt nun die Bundesgewinner 2020 bekannt. Auch der Hamburger Deutsch-Soul-Sänger Emree Kavás gehört der Bundesjury an. Er begeistert mit seiner Debütsingle „Kopf Hoch“ Medienvertreter und Musikfans gleichermaßen. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.

Den Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ gibt es mittlerweile seit elf Jahren. Insgesamt haben seit 2010 rund 110.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis.

Anke Eschweiler

Pressesprecherin für Niedersachsen

Bildergalerie