NRW: Erkältungswelle hält Krankenstand auf hohem Niveau

DAK-Auswertung für das 1. Halbjahr 2025: Atemwegserkrankungen steigen um neun Prozent
Krankenstand liegt insgesamt mit 5,7 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau (5,9 Prozent)
Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege sowie in Kitas haben besonders viele Fehltage
Düsseldorf, 8. August 2025. Im ersten Halbjahr 2025 sorgten Atemwegserkrankungen für einen hohen Krankenstand. Bei den Fehltagen aufgrund von Grippe und Erkältung gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 9 Prozent. Dies machte sich vor allem durch die Erkältungswelle im Januar und Februar bemerkbar. Ab dem 2. Quartal ebbte die Infektwelle ab. Insgesamt lag der Krankenstand in der ersten Jahreshälfte bei 5,7 Prozent und damit leicht unter dem Vorjahreswert (5,9 Prozent). Dazu beigetragen haben Rückgänge bei psychischen Erkrankungen (minus 7 Prozent) sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen (minus 5 Prozent). Besonders betroffen von Fehlzeiten waren Beschäftigte in der Altenpflege und in Kitas. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Berliner IGES Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit. Untersucht wurden Krankschreibungen von 392.481 DAK-versicherten Beschäftigten.
„Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr bleibt der Krankenstand auf einem hohen Niveau. Die überdurchschnittlich hohen Fehltage in der Alten- und Krankenpflege sowie in den Kitas sind alarmierend. In diesen sensiblen Bereichen muss Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement in den Fokus rücken“, sagt Anke Eschweiler, stellvertretende Landeschefin der DAK-Gesundheit in Nordrhein-Westfalen.
Neun Prozent mehr Fehltage wegen Atemwegserkrankungen
Mit Blick auf die Fehltage zeigt sich bei den Atemwegserkrankungen ein Anstieg um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während Erkältung und Grippe in der ersten Jahreshälfte 2024 rund 203 Fehltage je 100 Versicherte verursachten, waren es von Januar bis Juni 2025 rund 222 Tage. Nach der DAK-Analyse lag der Krankenstand im ersten Halbjahr bei 5,7 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Juni 2025 waren im Durchschnitt 57 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer je Fall lag im ersten Halbjahr 2025 – wie bereits im Vorjahreszeitraum – bei rund 10 Tagen. Etwas mehr als die Hälfte (52,4 %) der Erwerbstätigen war zwischen Januar und Juni mindestens einmal krankgeschrieben.
Insgesamt hatten die Atemwegserkrankungen mit 22 Prozent den größten Anteil am Krankenstand. Ebenfalls relevant für die Krankschreibungen waren psychische Erkrankungen wie Depressionen und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese beiden Erkrankungsgruppen hatten einen Anteil von 18 Prozent beziehungsweise 17 Prozent.
Viele Fehltage in Alten- und Krankenpflege sowie in Kitas
Auch im ersten Halbjahr 2025 bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Berufsgruppen: Besonders viele Fehltage hatten Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege. Sie kamen im ersten Halbjahr im Durchschnitt pro Kopf auf 13 Tage. Beschäftigte in Erziehungsberufen wie zum Beispiel Mitarbeitende in Kindertagesstätten hatten ebenfalls fast 13 Fehltage pro Kopf. Damit lagen diese Berufsgruppen über dem Durchschnitt von rund 10 Fehltagen. Besonders wenig Ausfalltage hatten Beschäftigten in IT-Berufen. Sie kamen auf rund sieben Fehltage pro Kopf und hatten damit fast halb so viel Arbeitsausfall wie in der Alten- und Krankenpflege.
Für die aktuelle Fehlzeiten-Analyse für das erste Halbjahr 2025 wertete das Berliner IGES Institut die Daten von knapp 392.481 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Nordrhein-Westfalen aus.
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(Copyright: GettyImages_ Paul Bradbury/DAK-Gesundheit)
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