Hamburg: Erkältungswelle hält Krankenstand auf hohem Niveau

DAK-Auswertung für das 1. Halbjahr 2025: Atemwegserkrankungen steigen um 14 Prozent
Krankenstand liegt insgesamt mit 5,1 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau (5,2 Prozent)
Beschäftigte in Kitas sowie in der Alten- und Krankenpflege haben besonders viele Fehltage
Hamburg, 8. August 2025. Im ersten Halbjahr 2025 sorgten Atemwegserkrankungen für einen hohen Krankenstand. Bei den Fehltagen aufgrund von Grippe und Erkältung gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 14 Prozent. Dies machte sich vor allem durch die Erkältungswelle im Januar und Februar bemerkbar. Ab dem 2. Quartal ebbte die Infektwelle ab. Insgesamt lag der Krankenstand in der ersten Jahreshälfte bei 5,1 Prozent und damit leicht unter dem Vorjahreswert (5,2 Prozent). Dazu beigetragen haben Rückgänge bei psychischen Erkrankungen (minus 8 Prozent) sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen (minus 4 Prozent). Besonders betroffen von Fehlzeiten waren Beschäftigte in Kitas und in der Altenpflege. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Berliner IGES Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit. Untersucht wurden Krankschreibungen von rund 70.000 DAK-versicherten Beschäftigten.
„Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr bleibt der Krankenstand auf einem hohen Niveau. Die überdurchschnittlich hohen Fehltage in den Kitas sowie in der Alten- und Krankenpflege sind alarmierend. In diesen sensiblen Bereichen muss Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement in den Fokus rücken“, sagt DAK-Landeschef Jens Juncker.
14 Prozent mehr Fehltage wegen Atemwegserkrankungen
Mit Blick auf die Fehltage zeigt sich bei den Atemwegserkrankungen ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während Erkältung und Grippe in der ersten Jahreshälfte 2024 rund 195 Fehltage je 100 Versicherte verursachten, waren es von Januar bis Juni 2025 rund 222 Tage. Nach der DAK-Analyse lag der Krankenstand im ersten Halbjahr bei 5,1 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Juni 2025 waren im Durchschnitt 51 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer je Fall lag wie im Vorjahreszeitraum bei rund 9 Tagen. Etwas weniger als die Hälfte (48,8 %) der Erwerbstätigen war zwischen Januar und Juni mindestens einmal krankgeschrieben.
Insgesamt hatten die Atemwegserkrankungen mit 24 Prozent den größten Anteil am Krankenstand. Ebenfalls relevant für die Krankschreibungen waren psychische Erkrankungen wie Depressionen und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Diese beiden Erkrankungsgruppen hatten einen Anteil von 21 Prozent beziehungsweise 14 Prozent.
Viele Fehltage in Kitas sowie in Alten- und Krankenpflege
Auch im ersten Halbjahr 2025 bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Berufsgruppen: Besonders viele Fehltage hatten Beschäftigte in Erziehungsberufen wie zum Beispiel Mitarbeitende in Kindertagesstätten. Sie kamen im ersten Halbjahr im Durchschnitt pro Kopf auf fast 15 Tage. Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege hatten 11 Fehltage pro Kopf. Damit lagen diese Berufsgruppen über dem Durchschnitt von rund 9 Fehltagen. Besonders wenig Ausfalltage hatten Beschäftigten in IT-Berufen. Sie kamen auf rund fünf Fehltage pro Kopf und hatten damit nur ein Drittel so viel Arbeitsausfall wie in den Erziehungsberufen.
Für die aktuelle Fehlzeiten-Analyse für das erste Halbjahr 2025 wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 70.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Hamburg aus.
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