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Krankenstand in Niedersachsen deutlich gesunken

Hannover, 5. August 2021. In Niedersachsen ist im ersten Halbjahr 2021 der krankheitsbedingte Arbeitsausfall deutlich um 0,4 Prozentpunkte zurückgegangen. Der Krankenstand im Bundesland sank auf 3,8 Prozent und lag damit leicht um 0,1 Prozentpunkte über Bundesniveau. Das bedeutet, dass an jedem Tag des ersten Halbjahrs 38 von 1.000 DAK-versicherten Beschäftigten krankheitsbedingt ausfielen. In Berufen, in denen die Teams vermehrt im Homeoffice arbeiten konnten, war der Rückgang an Fehltagen im Durchschnitt deutlicher als in Berufen, die eine hohe Präsenz am Arbeitsplatz erfordern. Allerdings wirkten sich hier, etwa im Handel, auch die Corona-Schutzmaßnahmen wie Masken und Plexiglasscheiben offenbar positiv aus und es resultierten weniger Fehltage wegen Atemwegserkrankungen.

Laut Studie der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 insgesamt fast zehn Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Einen großen Rückgang an Fehltagen gab es bei Berufen in Recht und Verwaltung mit rund 26 Prozent, gefolgt von Tätigkeiten in Einkaufs-, Vertriebs- u. Handelsberufen mit rund 19 Prozent. Ebenfalls gesunken sind die Ausfalltage bei Beschäftigten in Berufen der Finanzdienstleistungen, des Rechnungswesens und der Steuerberatung. Hier gab es ein Minus von 16,7 Prozent. „Homeoffice und verstärkte Hygienemaßnahmen haben sich positiv auf den Krankenstand ausgewirkt. Das ist deutlich zu erkennen“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen. Bei hauswirtschaftlichen Berufen und Erzieherinnen und Erziehern gab es lediglich 8,6 Prozent weniger Ausfalltage; bei Verkaufsberufen lediglich 2,5 Prozent weniger. „Wo die Abstandsregeln nicht oder nur schwer einzuhalten sind, können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deutlich weniger vor Infektionen schützen. Auch ist die Mehrbelastung in pflegerischen Tätigkeiten abzulesen, wo die Coronakrise durch erkrankte Mitarbeitende zu Personalknappheit führt“, ergänzt Vennekold.

Weniger Atemwegsinfektionen und mehr Psych-Fehltage
Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten rund 215.000 bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Niedersachsen ausgewertet.  Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Januar bis einschließlich Juni 2021, für die eine Krankmeldung an die Kasse geschickt wurde. Demnach gab es 68 Prozent weniger Krankentage auf Grund von Atemwegserkrankungen, wie Sinusitis oder Bronchitis. „Wir sehen hier deutlich, wie Abstands- und Hygieneregeln nicht nur vor Corona schützen. Auch gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen“, bewertet Vennekold diese Entwicklung. Die meisten Fehltage wurden wegen Rückenleiden oder anderer Muskel-Skelett-Problemen verzeichnet. 

Fast ein Fünftel (19,5 Prozent) des Krankenstands wurde von psychischen Erkrankungen verursacht. Sie lagen mit rund 134 Fehltagen je 100 Versicherte 15,5 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau vom 1. Halbjahr 2019. Auch im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres war eine Steigerung von 3,9 Prozent zu verzeichnen. „Es ist eine zunehmende psychische Belastung während der Pandemie festzustellen, die sich mit allen ihren Begleiterscheinungen direkt auf das Krankheitsgeschehen und damit auf den Krankenstand auswirkt. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.“ Dirk Vennekold sieht die Bestrebungen der Politik positiv, für chronisch psychisch Erkrankte besondere Versorgungsformen zu fördern. „Für Menschen mit Depressionen sind strukturierte Behandlungsprogramme in Vorbereitung. Diese sollen möglichst rasch etabliert werden.“ 

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Ihr sind Studien und Forschungen besonders wichtig.
 

Die wichtigsten Diagnosen mit ihrem Anteil am Krankenstand:

Erstes Halbjahr 2021

Erstes Halbjahr 2020

1. Muskel-Skelett-System (25,8 Prozent)

1. Muskel-Skelett-System (21,4 Prozent)

2. Psychische Erkrankungen (19,5 Prozent)

2. Psychische Erkrankungen (17,1 Prozent)

3. Verletzungen und Vergiftungen (12,4 Prozent)

3. Atmungssystem (16,1 Prozent)

4. Atmungssystem (5,8 Prozent)

4. Verletzungen und Vergiftungen (10,7 Prozent)

5. Neubildungen (5,1 Prozent)

5.   Infektionen (5,1 Prozent)

6.  Nervensystem, Augen, Ohren (4,9 Prozent)

6. Nervensystem, Augen, Ohren (4,8 Prozent)

7. Kreislaufsystem (4,6 Prozent) 

7. Neubildungen (4,5 Prozent) 

8. Unspezifische Symptome (4,3 Prozent)

8. Verdauungssystem (4,32Prozent)

9. Verdauungssystem (4,3 Prozent)

9. Unspezifische Symptome (4,2 Prozent)

10. Infektionen (2,9 Prozent)

10. Kreislaufsystem (3,9 Prozent)


Anke Eschweiler

Pressesprecherin für Nordrhein-Westfalen

Bild zum Download / Credit: DAK-Gesundheit