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Ein Viertel der Beschäftigten in Brandenburg erleben Generationenkonflikte im Job

  • DAK-Gesundheit untersucht Arbeitswelt der unter 30-Jährigen: Job-Präferenzen, Umgang mit Gesundheit und Fehlzeiten

  • Unter 30-Jährige häufiger, aber kürzer krankgeschrieben

Potsdam, 29. September 2025. Ein Viertel der Beschäftigten in Brandenburg erleben im Arbeitsalltag Generationenkonflikte. Insbesondere jüngere Beschäftigte in überwiegend älteren Teams sind betroffen. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“. Rund 173.000 Erwerbstätige in der Mark gehören zu dieser jungen Beschäftigtengruppe unter 30 Jahren. Der Report beleuchtet Aspekte im Berufsleben, die für die Gen Z wichtig sind und zeigt auf, wie die junge Generation mit ihrer Gesundheit umgeht. Die Pandemie hat sie geprägt und sie geben an, deutlich vorsichtiger im Umgang mit Infekten zu sein als vor Corona. Der Krankenstand der Gen Z liegt in Brandenburg mit 5,6 Prozent insgesamt niedriger als im Landesdurchschnitt aller Beschäftigten (6,3 Prozent).

„Nicht immer arbeiten Alt und Jung in den Unternehmen reibungslos zusammen. Für ein Viertel der Beschäftigten in Brandenburg sind Generationenkonflikte im Job ein Thema“, sagt Anke Grubitz, Landeschefin der DAK-Gesundheit. „Wir müssen in den Unternehmen an einer Generationenbrücke arbeiten. Es ist wichtig für Arbeitgeber, Verständnis für die junge Generation zu entwickeln und ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind generationengemischte Teams.“, so Grubitz.

Teamzusammensetzung ist entscheidend
Für den Gesundheitsreport 2025 wurden anonymisierte Daten von rund 111.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Brandenburg durch das IGES Institut ausgewertet und mehr als 7.000 Beschäftigte durch Forsa befragt, davon rund 200 in Brandenburg. Die Beschäftigten der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen etwa ein Siebtel der 1,2 Millionen Erwerbstätigen in Brandenburg aus. Unternehmen, Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Gleichzeitig erleben 25 Prozent aller Beschäftigten in der Mark zumindest hin und wieder Spannungen zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Generationskonflikte treten am häufigsten in eher älteren Teams auf. Bundesweit sind 18 Prozent der Betroffenen dadurch stark oder sehr stark belastet, bei den unter 30-Jährigen sind es 25 Prozent.

Wünsche der Gen Z an die Arbeitswelt
Für 65 Prozent der Gen Z ist ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig. Auf Platz zwei rangiert eine attraktive Bezahlung, gefolgt von einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben auf Platz drei. Wie bundesweite Befragungsergebnisse zeigen, haben diese Aspekte auch für Beschäftigten insgesamt eine hohe Priorität. Lediglich die Gewichtung variiert: Während eine gute Bezahlung 62 Prozent der jüngeren Befragten sehr wichtig ist, geben dies nur 52 Prozent der Beschäftigten insgesamt an. Auch eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben priorisieren insgesamt 55 Prozent, jüngere Beschäftigte dagegen zu 61 Prozent.

Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Zeit hat alle Altersgruppen beim Umgang mit ihrer Gesundheit geprägt. Viele berichten, seit Corona generell vorsichtiger mit Infekten zu sein – die Gen Z mit 54 Prozent etwas stärker als die Gesamtheit der befragten Beschäftigten mit 49 Prozent. Daneben geben 25 Prozent der Jüngeren an, sich bei Erkältungssymptomen eher krankschreiben zu lassen als vor der Pandemie. Bei den Beschäftigten ab 50 sind es mit 14 Prozent deutlich weniger. Über alle Altersgruppen hinweg geben dies 18 Prozent an.

Krankenstand der Gen Z in Brandenburg
Laut DAK-Gesundheitsreport liegt der Krankenstand der unter 30-Jährigen in Brandenburg bei 5,6 Prozent und damit unter dem der DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt (6,3 Prozent). Jüngere Beschäftigte sind zwar häufiger ärztlich krankgeschrieben, dies jedoch im Durchschnitt kürzer: Die Zahl der Fälle ist bei ihnen um 43 Prozent höher (300 Fälle je 100 Versicherte versus 210 Fälle), die Falldauer mit 6,8 Tagen aber deutlich geringer. Fehltage ohne ärztliche Krankschreibung sind im Report nicht erfasst.

Jüngere haben mehr Atemwegsfehltage (plus 137 Tage je 100 Beschäftigte) und weniger Muskel-Skelett-Probleme (minus 230 Tage je 100 Beschäftigte). Bei psychisch bedingtem Arbeitsausfall kommen die Beschäftigten unter 30 ebenfalls auf weniger Fehltage als der Durchschnitt. Trotzdem ist die Bedeutung von psychischen Erkrankungen für das Krankschreibungsgeschehen bereits bei ihnen hoch.


„Wichtig ist es, junge Menschen beim Eintritt in die Arbeitswelt gut zu unterstützen“, sagt Anke Grubitz „Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement helfen wir dabei, mit Vorurteilen aufzuräumen und fördern den Dialog darüber, wie im Betrieb ein gesundes und produktives Miteinander der Beschäftigten aller Altersgruppen entstehen kann.“

Für den Report hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 111.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Brandenburg ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon mehr als 250.000 in Brandenburg, die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mehr Infos dazu unter: Externer Linkwww.dak.de/bgm.
 

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Bild herunterladen  (Copyright: Gettyimages Mariia Vitkovska / DAK-Gesundheit)

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