Rauschtrinken: Klinikbehandlungen von Jugendlichen sinken auf niedrigsten Stand seit 25 Jahren

Analyse des Statischen Bundesamtes: 2024 landeten 8.781 Kinder und Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in der Klinik
DAK-Gesundheit und Bundesdrogenbeauftragter Streeck setzen Aufklärungskampagne „bunt statt blau“ 2026 fort
Hamburg, 15. Dezember 2025. Rekordtief beim Rauschtrinken: 2024 sank die Zahl der Klinikbehandlungen von Kindern und Jugendlichen wegen einer Alkoholvergiftung auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Das geht nach Informationen der DAK-Gesundheit aus aktuellen Analysen des Statistischen Bundesamtes* hervor. Für 2024 wurden demnach bundesweit 8.781 jugendliche Rauschtrinker registriert, während es im Jahr 2023 noch 9.272 waren – ein erneuter Rückgang um 5,3 Prozent. Zum Vergleich: 2012 etwa lag die Zahl der Klinikbehandlungen noch bei 26.673. Laut Statistik gab es 2024 den größten Rückgang bei den zehn- bis 15-jährigen Jungen mit knapp acht Prozent. Die DAK-Gesundheit und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Prof. Dr. Hendrik Streeck setzen zur weiteren Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen die Kampagne „bunt statt blau“ auch 2026 fort.
„Der deutliche Rückgang beim Rauschtrinken von Kindern und Jugendlichen ist sehr erfreulich“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Auch wenn die Zahl der Klinikbehandlungen 2024 ein Rekordtief erreicht hat, ist das noch kein Grund zur Entwarnung. Suchtexperten sehen neben den erfassten Krankenhauseinweisungen weiter eine hohe Dunkelziffer beim Alkoholmissbrauch junger Menschen. Deshalb müssen wir die Prävention und erfolgreiche Präventionskampagnen fortsetzen.“
Insgesamt mehr Jungen als Mädchen in Krankenhäusern
2024 wurden laut Analysen des Statistischen Bundesamtes bundesweit 8.781 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt – davon waren 4.513 Jungen und 4.268 Mädchen. 2023 lag die Zahl mit 9.272 Jugendlichen, die mit einem Rausch ins Krankenhaus kamen, um 5 Prozent höher. Die Zahl der männlichen Betroffenen sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 303 (minus sechs Prozent), bei den weiblichen gab es einen Rückgang um 188 Fälle (minus vier Prozent). In der Gruppe der 10- bis unter 15-jährigen Kinder wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.419 Betroffene verzeichnet, ein Rückgang um knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.474 Fälle). Davon waren 470 Jungen (im Vorjahr waren es 508) und 949 Mädchen (im Vorjahr 966).
Auch in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-jährigen Jugendlichen ist die Zahl der Rauschtrinkenden gesunken. Während 2023 noch insgesamt 7.798 Fälle von Alkoholvergiftungen verzeichnet wurden, waren es im vergangenen Jahr knapp sechs Prozent weniger (7.362 Fälle). 4.043 männliche Jugendliche und 3.319 weibliche Jugendliche mussten im Krankenhaus behandelt werden. Das sind bei den jungen Frauen fünf Prozent weniger als im Vorjahr (2023: 3.490 Fälle) und bei den jungen Männern sechs Prozent weniger (2023: 4.308 Fälle).
Zur weiteren Aufklärung über die Gefahren von Alkoholmissbrauch setzt die DAK-Gesundheit 2026 ihren bundesweiten Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ fort. Die Präventionskampagne findet bereits im 17. Jahr statt. Bundesschirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Prof. Dr. Hendrik Streeck. Seit 2010 haben bundesweit fast 143.000 Mädchen und Jungen bunte Plakate gegen das Rauschtrinken gestaltet. Alle wichtigen Informationen zur Kampagne „bunt statt blau“ und zum Thema Alkoholprävention gibt es unter www.dak.de/buntstattblau und www.dak.de/aktionglasklar.
* aus deutschen Krankenhäusern entlassene vollstationäre 10- bis unter 20-jährige Patientinnen und Patienten, Quelle: Statistisches Bundesamt
Die DAK-Gesundheit ist mit gut 5,4 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.
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Rüdiger Scharf
Chef-Pressesprecher & Leiter Unternehmenskommunikation
Themen: Vorstands-Kommunikation und Interviewanfragen, Gesundheits- und Pflegepolitik sowie Kinder- und Jugendgesundheit
